Tiermedizinische Fachangestellte, die heimlichen HeldInnen unserer Praxis. Oder: was TFA leisten können, wenn man sie nur lässt!
erstellt am 25. Januar 2022


Die Jahre 2020/2021 waren für uns Tierärzte wahrhaft kein Zuckerschlecken:
- Eklatanter Tierärztemangel,
- Kliniksterben,
- steigende Haustierzahlen.... das kannten wir alles schon.
Und dann kam Corona.
Noch schwierigere Arbeitsbedingungen, Kolleg:innen in Quarantäne, noch stärker steigende Haustierzahlen. Und on the top, eine Tierärztin schwanger mit sofortigem Berufsverbot. Zum Schutz des Neugeborenen in unserer Branche üblich. Wir freuten uns sehr für unsere Kollegin. Jedoch standen wir jetzt nur noch zu zweit da. Beide mit Kindern. Schule im Lockdown.
Ich kann mich nicht mehr genau an den Tag erinnern, aber die Situation hat sich in mein Gehirn eingebrannt:
Ich stand abends völlig erschöpft vor einem Patienten. Venenkatheter musste geschoben werden, Röntgen, Blutentnahme... das volle Programm. Im Wartezimmer weitere Patienten. Und plötzlich die Stimme meiner TFA wie durch einen Nebel: „Geh´ du zum nächsten Patienten. Ich schaffe das hier schon“. Ich vertraute ihr. Als ich zurückkam hing mein Patient ordnungsgemäß, mit perfekt gelegtem venösem Zugang an der Infusion, das Blut lief schon durch das Analysegerät, das Röntgenbild war im PC.
Unsere Tiermedizinischen Fachangestellten arbeiteten schon immer sehr selbständig. Aber was für ein Potential in ihnen schlummert, wenn man nur an sie glaubt, habe ich erst in diesem Moment begriffen.
Innerhalb kürzester Zeit, haben wir die Struktur unserer Praxis noch einmal komplett überarbeitet. Heute haben unsere Fachangestellten eine eigene Spalte im Kalender und übernehmen ihre eigenen Termine. Die Auszubildenden werden in allen Bereichen geschult. Wir versuchen frühzeitig Neigungen zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Die ausgelernten TFA bekleiden Ihre eigenen Positionen, sind verantwortlich für eigene Patienten, Intubation, Narkosevorbereitung und -überwachung uvm. Aber auch für IT, Praxisorganisation, Schichtplanung und Praxismanagement.
Alles andere ist unserer Meinung nach Verschwendung von Fähigkeiten. Und uns Tierärztinnen ist es so bewusst wie nie: Ohne unsere tapferen TFA hätten wir 2020/21 nie geschafft! DANKE
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Autor:innen
Yvonne SchomburgTIERÄRZTIN, PRAXISINHABERIN
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Veröffentlicht von
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