Die neue ZLig-OP-Methode bei Kreuzbandrissen

erstellt am 19. Juli 2022

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Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Dr. Cora Siebenaller,  Kleintierspezialisten Marienberg auf VetStage
Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Ob klein, ob groß, ob jung, ob alt - ein Kreuzbandriss kann jeden Hund treffen. Denn: der Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei Hunden. 

Unsere Klinik ist eine von wenigen Anbietern in Deutschland, die zur Versorgung des vorderen Kreuzbandrisses beim Hund die “ZLig-OP-Methode” etabliert haben, mit derer wir bereits viele Hunde aller Alters- und Gewichtsklassen mit sehr gutem Ergebnis versorgen konnten. 

Wir stellen euch die Methode sowie zwei zugehörige spannende Fallberichte im Folgenden vor.

Was ist das Neue an dieser Methode? 

Durch die ZLig-OP sind wir in der Lage, mittels eines synthetischen Bands das natürliche, defekte Kreuzband zu ersetzen und zu rekonstruieren.

Bisherige Methoden, die auch für sportliche Hunde über 25 kg geeignet waren, funktionieren über eine sogenannte „Umstellungsosteotomie“ (TPLO oder TTA). Hier wird der Unterschenkelknochen jeweils durchtrennt und anschließend mit einer speziellen Plattenkonstruktion in einer für das Tier entlastenden neuen Stellung und Winkelung wieder befestigt.

Bei unserer neuen Methode hingegen werden in Femur und Tibia jeweils Tunnel gebohrt, durch die das synthetische Band geführt wird, um es mit mehreren exakt platzierten Schrauben, sowohl im Oberschenkel als auch Unterschenkel, zu fixieren. Es ersetzt auf diese Weise das vordere Kreuzband anatomisch korrekt, anstatt wie bei einer TPLO oder TTA, die wirkenden Kräfte im Gelenk zu verändern. 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Nachbildung der natürlichen Anatomie ohne schwerwiegenden Eingriff in die Knochenstruktur. Die Stellung und Winkelung des Knies bleibt unbeeinträchtigt.
  • Die Belastung des Beines kann bereits post-OP am darauffolgenden Tag vorsichtig erfolgen. Eine wochenlange Ruhigstellung ist nicht nötig. Es genügt eine kontrollierte Bewegung an der Leine. 
  • Körpereigene Bindegewebsfasern wachsen in das synthetische Band ein und es findet eine vollständige Verwachsung mit dem Knochen statt. 
  • Während des Eingriffs werden Reste des rupturierten Bandes reseziert und die Menisken kontrolliert und, wenn nötig, entfernt.

Trotz aller Vorteile dieser Methode gibt es Hunde, bei denen aus medizinischen Gründen eine andere Methode verwendet werden muss. Hier liegt es in unserer Verantwortung, in der Voruntersuchung die jeweils passende Methode für den Patienten auszuwählen.

Praktische Erfahrungen - zwei Fallberichte 

1. Fall: Ein “schwerwiegender” Fall 

Uschi (Englische Bulldogge, 9 Jahre, weiblich-kastriert) wurde mit einer hochgradigen, unilateralen Hinterhandlahmheit in der Klinik vorstellig. Die eher klein geratene Englische Bulldogge wog stolze 24 kg und konnte aufgrund dessen kaum noch laufen. 

Der Vorteil der ZLig-OP-Me

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Autor:innen

Dr. Cora Siebenaller

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