Ein ungewöhnliches Symptom bei einem Herzwurmbefall - Was steckt dahinter?

erstellt am 6. September 2022

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Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Dr. Cora Siebenaller,  Kleintierspezialisten Marienberg auf VetStage
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Eine Herzwurminfektion mit Fieber, Apathie, Inappetenz und Lahmheit. Lahmheit? - Ein zweifellos ungewöhnliches Symptom einer Dirofilaria immitis-Infektion, das einen stutzig machen sollte! Was letztlich dahintersteckte, erfährst du in diesem lehrreichen Fallbericht. 

Der Mischlingsrüde Mick (8 Jahre, kastriert) wurde in der Tierklinik Marienberg aufgrund einer plötzlich auftretenden Lahmheit der linken Vorder- und rechten Hintergliedmaße, in Verbindung mit intermittierendem Fieber, Apathie und Inappetenz, vorgestellt. Als die Symptome drei Wochen zuvor erstmals auftraten, wurde Mick vom Haustierarzt mit Carprofen und Dexamethason anbehandelt - mit nur kurzzeitigem Erfolg. Bei der klinischen Untersuchung fiel die etwas schlechter bemuskelte rechte Hintergliedmaße auf.

Mick war diffus am ganzen Körper leicht schmerzhaft. Die schmerzhaften Areale konnten bei der Palpation der Gliedmaßen nicht eingegrenzt werden. 

Diagnostik

Aufgrund der klinischen Symptomatik lag der Anfangsverdacht auf Anaplasmose. Aber auch Borreliose, Polyneuropathie und Polymyositis wurden differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen. 

Röntgen 

Um knöcherne Strukturen als Ursache für die Lahmheit auszuschließen, wurden Röntgenbilder angefertigt. Es waren keine Auffälligkeiten an den Schultern, Ellenbogen oder Kniegelenken zu sehen. Eine röntgenologisch sichtbare, etwa 3 cm große Umfangsvermehrung kranial des Herzens und mehrere weichteildichte Verschattungen im gesamten Thorax wurden wegen des Verdachts auf einen Tumor weiter abgeklärt. 

Sonografie 

Die Umfangsvermehrung konnte unter sonografischer Kontrolle punktiert werden. Eine rötliche, seröse Flüssigkeit mit Kleinstpartikeln wurde aspiriert und ein Ausstrich für eine zytologische Untersuchung eingeschickt. Das Punktat war durchsetzt von Erythrozyten, Granulozyten und Makrophagen. Darüber hinaus wurden auch einige epitheloide Zellen mit großen, ovalen Kernen und deutlichen Nukleoli und selten spindelförmige Zellen gefunden. Der Befund weist auf ein entzündliches, reaktives Geschehen hin. Abgesehen von der Umfangsvermehrung waren Thorax und Abdomen im Ultraschall ohne besonderen Befund. 

Blutuntersuchung 

In Verbindung mit der Blutabnahme erfolgte ein Herzwurmschnelltest. Überraschend war das positive Laborergebnis. Die Bestätigung der Herzwürmer erfolgte dann im nativen Blut unter dem Mikroskop. Die Blutwerte ergaben weiterhin eine Hämokonzentration, sodass initial eine Infusion mit Sterofundin (150ml/h für 1h, dann reduziert auf 60ml/h) erfolgte. Mic

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Dr. Cora Siebenaller

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