Caya: Nur eine Zwerchfellhernie?
erstellt am 28. Dezember 2022


Dieses Fallbeispiel ist besonders, denn es zeigt wieder einmal wie vielfältig die Tiermedizin aussehen kann und wie wichtig es ist die Ursache zu finden. Wie auch hier bei Hündin Caya, ein Bayerischer Gebirgsschweißhund geboren im März 2022, bei der eine angeborene Zwerchfellhernie entdeckt wurde. Nur eine Zwerchfellhernie? Nein, das war nicht alles.
Eingangsuntersuchung
Die Hündin Caya wurde im August bei uns im Notdienst vorstellig aufgrund von Apathie, Vomitus und blasser Schleimhäute. Die Vorbehandlung erfolgte durch den HTA mit einem Beruhigungsmittel. Impf- und Entwurmungsstatus waren aktuell. In der klinischen Allgemeinuntersuchung bei uns zeigte sich Caya mit hochgradig reduziertem Verhalten und Orthopnoe. Die Schleimhäute waren blass und pappig, die KFZ verlängert, die Pulsfrequenz war geringgradig erhöht und das Herz war nicht hörbar. Die röntgenologische Untersuchung erlaubte schließlich die Diagnose einer Zwerchfellhernie mit vorgefallenem Magen.
Daraufhin wurde die Therapie mit Antibiose, Analgesie und Magenschleimhautschutz eingeleitet. Da Cayas Zustand als kritisch eingeschätzt wurde, wurde sie sofort dem OP zugeführt.
Operation der Zwerchfellhernie
In Narkose erfolgte der chirurgische Zugang zum Zwerchfell über die Linea alba vom Xiphoid bis zur Bauchnabelregion. Im linken dorsalen Quadranten konnte ein Zwerchfelldefekt entdeckt werden, durch den Magen, Milz, Omentum majus und ein großer Teil des Jejunums in den Brustkorb vorgefallen waren. Vorsichtig wurden diese vorgefallenen Bauchorgane aus der linken Thorakalhälfte befreit und zurückverlagert. Nachdem die Flüssigkeit aus dem Thorax abgesaugt worden war, wurde das Zwerchfell teilweise fortlaufend, teilweise mit Einzelknopfheften genäht. Um die Leber vor den Fadenenden zu schützen, wurde das Omentum majus zwischen Naht und Leber gelegt. Vor dem endgültigen Verschluss des Thorax‘ wurden Luft und Restflüssigkeit erneut abgesaugt.
Adspektorisch waren die Milz, das Jejunum sowie die Mesenterialgefäße deutlich bläulich-violett verfärbt, ebenso zeigte sich die Farbe des Magens geringgradig dunkler. Die Peristaltik der Verdauungsorgane war jedoch erhalten. Die Bauchdecke wurde in drei Schichten verschlossen. Die Pulsoxymetrie- und Kapnographiewerte waren während der Narkose und in der Aufwachphase alle in der Norm. Obwohl die Spontanatmung während der Ausleitung direkt einsetzte, war die Aufwachphase verzögert und Caya hatte nach der OP eine Hypothermie von 35,4°C.
Im Kontrollröntgen direkt nach der OP konnte nur ein geringgradiger Pneumothorax und keine vermehrte Flüssigkeit nachvollzogen werden, weshalb keine Thorakozentese notwendig wurde.
Aufgrund des noch kritischen Zustandes und der zunächst vorsichtigen Prognose hinsichtlich der Durchblutung der vorgefallenen Bauchhöhlenorgane best
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Mag. Eva MatthesEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.
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