Nicht heilende chronische Hornhautdefekte beim Pferd

erstellt am 22. Dezember 2022

zurück
Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Kolleg:innen der Pferdeklinik Salzhofen,  Pferdeklinik und Kleintierpraxis Salzhofen auf VetStage
Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Oberflächliche Hornhautdefekte sind eine häufige Augenerkrankung beim Pferd. Zumeist wird vorberichtlich ein Trauma als Ursache vermutet. Doch hier ist Vorsicht geboten! Es gibt immer wieder Patienten, deren Hornhaut über Wochen nicht zuheilt. In solchen Fällen sollte auch eine andere Pathogenese in Betracht gezogen werden.

Klinische Diagnose eines chronischen Hornhautdefekts

Bei der Anamnese entsprechender Patienten fällt auf, dass es sich oft um mittelalte oder ältere Pferde handelt, die bereits über einen längeren Zeitraum Probleme am betroffenen Auge haben. Der typische Befund bei der Augenuntersuchung ist ein oberflächlicher, Fluoreszein-positiver Hornhautdefekt mit losem Epithel an den Randbereichen. Ohne Sekundärkomplikationen, wie zum Beispiel einer bakteriellen oder mykotischen Infektion, zeigen sich diese Defekte mit einem nur schwach ausgeprägten Hornhautödem und ohne stromalen Verlust. Die Patienten sind oft nur wenig schmerzhaft. Eine zytologische Untersuchung zeigt in vielen Fällen dysplastische Epithelzellen.

Im Gegensatz hierzu verheilt ein oberflächlicher, durch ein Trauma bedingter und nicht infizierter Hornhautdefekt innerhalb weniger Tage.

Ein Vergleich zur Kleintieraugenheilkunde

Nicht heilende, chronische Hornhautdefekte kommen auch bei anderen Spezies vor und sind besonders beim Hund ausführlich beschrieben und unter der Bezeichnung „SCCED“ (spontaneous chronic corneal epithelial defect) bekannt. Man geht hierbei von einer spontanen Ruptur des Epithels und einer Störung des normalen Ablaufs der Epithelisierung aus. Ein höheres Alter, die Zugehörigkeit zu bestimmten Rassen und eine Störung des Tränenfilms werden als ursächliche Faktoren beim Hund beschrieben. Die histopathologische Untersuchung betroffener Hundeaugen zeigt typischerweise eine hyaline Membran, die dem anterioren Stroma aufliegt und ein Anhaften des Epithels verhindert. Eine solche Membran wurde auch bei erkrankten Pferden gefunden, jedoch in einem deutlich geringeren Anteil als beim Hund.

Therapiemöglichkeiten und klinischer Verlauf

Das klinische Bild der SCCED beim Hund zeigt viele Gemeinsamkeiten zum Pferd, allerdings können die für den Hund beschriebenen Therapiekonzepte und Verläufe nicht direkt auf das Pferd übertragen werden.

Eine retrospektive Studie aus Wien über den Zeitraum von 2001 bis 2017 vergleicht den klinischen Verlauf bei Pferdepatienten mit nicht heilenden Hornhautdefekten unter der Anwendung verschiedener Behandlungsmethoden.

Die medikamentelle Th

Jetzt anmelden und weiterlesen!

Dieser Beitrag ist nur für Tierärzt:innen, TFA und Animal Health Experts geeignet.
Lege dir jetzt kostenlos ein VetStage Profil an, um den vollständigen Beitrag zu lesen.

Jetzt weiterlesen

Themengebiete

Autor:innen

Kolleg:innen der Pferdeklinik Salzhofen

Ein interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.