skip to Main Content
5 Tipps, Um Als Klinisch Arbeitender Tierarzt Seinen Traumjob Zu Finden

5 Tipps, um als klinisch arbeitender Tierarzt seinen Traumjob zu finden

Vor kurzem sind wir auf einen sehr interessanten Blog aus den USA aufmerksam geworden. Mit dem Thema: „Fünf Wege, um als klinischer Tierarzt angestellt zu werden.“

Der Blogger, selbst Tierarzt, beschreibt die Probleme einer Anstellung in den USA. Wir sind erstaunt, dass dort ähnliche Probleme existieren wie hier in Deutschland: In vielen Gebieten herrscht ein Überangebot an Tierärzten. Dies führt auch in den USA zu Preisdumping, schlecht bezahlten Assistenten und schlussendlich zur Arbeitslosigkeit.
In Deutschland gibt es zwar ausreichend Stellenangebote und auch die GOT wirkt, bei gesetzteskonformer Anwendung, einem Preisdumping entgegen, aber die Bezahlung liegt leider dennoch oft deutlich unter der rechtlichen Mindestanforderung. Und dies vor allem in Ballungsgebieten.

Was also tun, wenn man eine Karriere in der Klinik oder gar einen Diplomate anstrebt?

– Mach dich „besonders“, heb dich ab von dem Durchschnitt. Dass dabei nicht unbedingt die Noten gemeint sind zeigen auch die Punkte unseres amerikanischen Bloggers:

1. Sei realistisch, was den Freizeitausgleich angeht

In der Regel kommt Freizeit in diesem Beruf nicht nur zu kurz, anfangs existiert sie kaum. Dies ist sicherlich keine schöne Anfangssituation, aber Engagement zahlt sich in der Regel aus. Daher stell deine „Freizeitliebe“ in der Bewerbung nicht allzu deutlich in den Vordergund. Bewirbst du dich auf deinen Traumjob, so ist am Anfang Kompromissbereitschaft gefragt. Dass man hierbei seine persönlichen Grenzen gut kennen muss, ist natürlich Voraussetzung und sollte offen mit dem Arbeitgeber kommuniziert werden. Es bringt niemandem etwas, langfristig gesehen über seine Leistungsfähigkeit hinaus zu arbeiten, auch wenn die Bereitschaft vorhanden ist. Dann sollte man sich ggf. doch gegen eine Karriere in der Klinik entscheiden.

2. Biete deinem potentiellen Arbeitgeber Flexibilität an

Jobs mit sehr guter Bezahlung, keinen Wochenend- und/oder Nachtdiensten in Kombination mit „geregelten Arbeitszeiten“ gibt es, sie sind aber im allgemeinen Klinikbetrieb sehr rar.
In der heutigen Zeit ist nicht nur in der Veterinärmedizin Flexibilität ein entscheidener Faktor für eine erfolgreiche Bewerbung. Die Bereitschaft für längere Anfahrten sowie für Wochenend-, Nacht- und Notdienste sollte für den Traumjob vorhanden sein. Wer diese Arbeitsbereitschaft erwähnt, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche und am Ende auch lohnenswerte Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber. Aber auch hier gilt: Leistungsgrenzen kennen.

3. Umzugsbereitschaft

Der persönliche Traumjob findet sich meist nicht direkt vor deiner Haustür. Ein möglicher Umzug oder gar der Weg ins Ausland könnte dafür nötig sein.

4. Bewirb auch deine Kenntnisse und Erfahrungen ausserhalb der Tiermedizin

Nicht nur dein veterinärmedizinisches Fachwissen oder der richtige Umgang mit der GOT könnten von Interesse sein.
Gerade heutzutage sind Mitarbeiter gefragt, die auch mal den Blick über den Tellerrand wagen und sich für Dinge ausserhalb ihres Spezialgebietes interessieren.
Wir leben z.B. mittlerweile in einem Computerzeitalter. Dies geht auch an der Veterinärmedizin nicht unbemerkt vorbei. Schon heute ist der Computer aus der Praxis / Klinik nicht mehr wegzudenken.
Innerhalb der nächsten Jahre wird sich dieser Trend deutlich verstärken.
Daher spielt neben dem veterinärmedizinischen Fachwissen auch immer mehr der Umgang mit den neuen Medien und innovativen Technologien eine große Rolle für den klinischen Alltag.
Sind dir also Begriffe wie z.B. „Social-Media“, „Blog“, „Homepagebetreuung“, „telemedizinische Lösungen“ etc. nicht fremd, solltest du genau dieses auch in deiner Bewerbung benennen.

Ebenso sind Kenntnisse in Microsoft Office sehr gern gesehen, und – tatsächlich – handwerkliches Geschick. Denn jeder Tierarzt muss früher oder später auch mal im Stall improvisieren und in der Kürze der Zeit ein Hilfsmittel konstruieren...

5. Soziale Kompetenz – ein entscheidener Faktor in der praktischen Tiermedizin!

Soziale Kompetenz beschreibt den freundlichen und fachkundigen Umgang mit dem Patientenbesitzer, aber auch mit neuen Kollegen und Arbeitgebern. Auch ist soziale Kompetenz und Kommunikationsvermögen die Basis für erfolgreiche Verhandlungen, wenn es eben um solche Themen wie oben beschrieben geht!
Aber vor allem der Patientenbesitzer ist derjenige der dir am Ende des Monats dein Gehalt garantiert. Ein freundliches Auftreten und eine seriöse Kommunikationsfähigkeit sollten daher für eine erfolgreiche Bewerbung zu deinen Stärken gehören.

—-
Viele dieser Tipps können erst im Klinik-Alltag des neuen Jobs unter Beweis gestellt werden, aber es sind in jedem Fall hilfreiche Hinweise, die in jedem Hinterkopf einen Platz finden sollten. Und wenn man am Ende sein Ziel erreicht hat, dann steht einem die Welt offen, um als Fachtierarzt, Spezialist oder Diplomate national oder international tätig zu werden. Und hier sehen die Gehälter dann durchaus besser aus als noch zu Anfang. Dennoch sollte man sich trotz Kompromissbereitschaft und Flexibilität von Anfang an nicht unter Wert verkaufen. Es gibt viele Möglichkeiten, seine Arbeit honorieren zu lassen. Ob Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, bezahlte Fortbildungen, Sondervergütungen bei Nacht- und Wochenenddiensten oder eine Umsatzbeteiligung. Die Liste der Möglichkeiten ist lang. Die Kunst ist, den richtigen Mittelweg für alle zu finden.

 

Bildnachweis: Lichtkunst.73 / pixelio.de

Dr. Lisa Leiner

Dr. Lisa Leiner
Frau Dr. Lisa Leiner ist Tierärztin und Diplom Biologin mit dem Schwerpunkt Verhaltensphysiologie und Psychologie. Bis 2019 lag ihr Hauptaugenmerk als Gründerin und Geschäftsführerin von VetStage in der Personalberatung und -akquise im Namen von Kollegen und Kolleginnen.
Seit 2019 verstärkt sie das Team um Tierarzt Plus Partner, um nun noch gezielter für eigene Praxen tätig werden zu können.
Als Autorin des Buches "Stress- und Zeitmanagement für Tierärzte" schreibt sie für das VetStage Magazin Artikel zu Themen wie Selbstmanagement, Kommunikation, Führungsqualitäten und Teamführung.

Back To Top