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Arbeitskreis Angestellte Tierärzte: Neue Materialien Für Arbeitgeber Und Arbeitnehmer

Arbeitskreis Angestellte Tierärzte: Neue Materialien für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Weil „Assistent“ nach unselbständiger Arbeit klingt, hat sich der frühere „Arbeitskreis Assistenten“ bei seiner Sitzung am 21. September umbenannt in „Arbeitskreis Angestellte Tierärzte“. Die Bezeichnung „Assistent/in“ ist aus Sicht der Arbeitskreismitglieder zu vermeiden, denn sie ist irreführend für Tierbesitzer und Branchenfremde, die nicht wissen können, dass es sich bei der seit langem üblichen Bezeichnung um approbierte Tierärzte handelt. Dass der Begriff „Assistenz“ im bisherigen tiermedizinischen Sprachgebrauch allein aussagt, dass Tierärztin oder Tierarzt im Angestelltenverhältnis arbeiten, entspricht nicht dem allgemeinen Wortverständnis und der Verwendung des Assistenzbegriffs in vielen anderen Branchen.

 

Neuer Musterarbeitsvertrags-Entwurf steht

Den Großteil der Zusammenarbeit nahm beim Treffen im September der Entwurf des neuen Musterarbeitsvertrags ein. Der Arbeitsentwurf wurde gründlich auf überflüssige Doppelungen oder veraltete Inhalte hin überprüft. Einige Formulierungen wurden auch verworfen, wenn sie allzu Selbstverständliches des Arbeitsrechts aufgriffen – schließlich kann in Zeiten des Internet jeder Interessent selbst nachlesen, was die Möglichkeit eines Aufhebungsvertrags bedeutet. Und dass die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes eingehalten werden müssen, sollte sich von selbst erschließen. Dennoch wurden für den ausführlich angelegten Anhang viele Anmerkungen und Erläuterungen eingeplant, die die Regelungen des Arbeitsrechts erklären. Dies ist dem schon vielfach angeprangerten Missstand geschuldet, dass Tiermediziner während ihres Studiums nicht zwingend mit rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen konfrontiert werden, die für die Berufsausübung in eigener Praxis unabdingbar sind. Und wer sein Studium vor 1994 absolviert hat, kann als Student kaum das Arbeitszeitgesetz kennengelernt haben, denn es stammt just aus jenem Jahr.

 

Verbandsjuristin Gabriele Moog nahm eine Fülle redaktioneller Änderungen mit aus dieser Sitzung und wird nach der Überarbeitung des Textes auch eine weitere juristische Prüfung des Gesamttextes veranlassen.

Die Sprecherin des Arbeitskreises, Dr. Maren Hellige, die auch zum Präsidium des bpt zählt, bekräftige, der neue Musterarbeitsvertrag solle nach seiner Fertigstellung auf breiter Basis in den bpt-Medien und möglichst darüber hinaus bekannt gemacht werden.

 

Praktikable Arbeitszeiterfassung

Ein weiteres Projekt des „Arbeitskreis Angestellte Tierärzte“ ist ein neues Infoblatt über die Methoden und gesetzlichen Regeln zur Arbeitszeiterfassung. Es gibt zwar schon seit langem beim bpt-Infodienst bestellbare und für Mitglieder von der internen, passwortgeschützten bpt-Website herunterladbare Informationsbroschüren zu verschiedenen Themen des Arbeitsrechts und der Praxisführung. Das neue Infoblatt soll eine griffige Kurzübersicht bieten, die als Plus verschiedene praktikable und kostengünstige Methoden der Arbeitszeiterfassung vergleichend darstellt.

Während der Sitzung einigten sich die Teilnehmer auf eine Reihe von Änderungen am vorab vorgelegten Textentwurf. Der überarbeitete Text soll bald in Form eines Info-Flyers an möglichst viele Kollegen verteilt werden – denn der Informationsbedarf zum Thema Arbeitszeiterfassung ist in der Veterinärbranche nachweislich sehr hoch, hatte doch eine Umfrage des bpt unter angestellten Tierärzten ergeben, dass für die Mehrzahl gar keine Arbeitszeiterfassung stattfindet.

 

Leitfaden fürs Bewerbungsgespräch

Am Start steht nun ein neues Projekt des Arbeitskreises, ein Gesprächsleitfaden für Bewerbungsgespräche, der sowohl für tierärztliche Arbeitgeber wie Arbeitnehmer die wichtigsten Punkte zusammenfassen soll.

Außerdem arbeiten verschiedene Mitglieder des Arbeitskreises an der Organisation weiterer Podiumsdiskussionen zur Arbeitssituation angestellter Tierärzte. Dass die berufspolitische Diskussion beim diesjährigen bpt-Kongress in Hannover nun ebenfalls dieses Thema aufgreifen wird, wurde im Arbeitskreis einhellig begrüßt.
Autorin: Ulrike Schimmel, bpt-Geschäftsstelle

Dr. Lisa Leiner

Frau Dr. Lisa Leiner ist promovierte Tierärztin, Diplom Biologin mit dem Schwerpunkt Verhaltensphysiologie und Psychologie, Autorin, Referentin und Coach.
Bis 2019 lag ihr Hauptaugenmerk als Gründerin und Geschäftsführerin von VetStage in der Personalberatung und -akquise im Namen von Kollegen und Kolleginnen.
Zwischen 2019 und 2023 verstärkte sie das Team um Tierarzt Plus Partner im Bereich HR. Hier war sie nicht nur für die Akquise von Tierärztinnen, Tierärzten und TFA verantwortlich, sondern auch für den Aufbau verschiedener Projekte (Berufseinsteigerprogramm, Praktikantenprogramm und andere). Seit 2024 ist Dr. Leiner als selbstständige Beraterin und Trainerin in den Bereichen Personal, Kommunikation und Resilienz tätig.

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