skip to Main Content
Tierärzte Im Beruf: Director Of Strategic Partnerships Bei Mission Rabies

Tierärzte im Beruf: Director of Strategic Partnerships bei Mission Rabies

Tierarzt Frederic Lohr (Privatfoto)

Tierarzt Dr. Frederic Lohr hat seine Passion nach der Approbation im Jahr 2013 außerhalb der kurativen Praxis gefunden – und zwar im Bereich der Tollwutbekämpfung. Seit 2014 arbeitet er bei der Wohltätigkeitsorganisation „Mission Rabies“ und ist inzwischen Director of Strategic Partnerships. Damit hat er sich sein langjähriges Ziel erfüllt, seine beiden liebsten Disziplinen, die Tiermedizin und die Humanmedizin miteinander zu verbinden.

Im Interview mit VetStage erzählte er von den Aufgaben und Herausforderungen seines Berufsalltags und lässt uns an seiner Motivation und Leidenschaft teilhaben.

 

Mission Rabies – Worum es geht

Jedes Jahr sterben weltweit über 50.000 Menschen an Tollwut, zum Großteil Kinder im Alter von unter 15 Jahren. In 99% der Fälle ist die Ursache ein Biss von einem infizierten Hund. Die Wohltätigkeitsorganisation „Mission Rabies“ hat es sich zum Ziel gesetzt, diese schockierenden Zahlen zu verändern. Die Organisation wurde im Jahr 2013 ursprünglich als Initiative von Worldwide Veterinary Service gegründet. Was mit einer Impfkampagne durch 14 Städte in Indien mit über 61.000 geimpften Hunden begann, hat sich inzwischen zu einer eigenen Wohltätigkeitsorganisation entwickelt, die in sechs verschiedenen Ländern mit freiwilligen Helfern tätig ist. Mit einer Kombination aus Impfungen, Weiterbildung, Technologie und Forschung sollen alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Tollwut effektiv und langfristig zu bekämpfen.

(c) Mission Rabies

 

„You have to go with the flow“

Als Director of Strategic Partnerships leistet Frederic Lohr seinen Beitrag zum Wachstum der Organisation. Er baut internationale Partnerschaften zu Firmen, internationalen Organisationen wie der WHO oder auch Drittmittelgebern auf und entwickelt diese weiter.

Daneben ist er zusätzlich für das tägliche operative Geschäft von Mission Rabies im Feld zuständig. Dazu gehört die Planung und Entwicklung der Programme in den Einsatzländern und die notwendige Logistik im Hintergrund.

Für seine Arbeit sei vor allem „Flexibilität und Offenheit, gepaart mit einem gewissen Ordnungssinn“ essentiell, erklärt der Tierarzt. Durch die internationale Zusammenarbeit mit Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen, sind Offenheit und Toleranz unabdingbar um die Menschen vor Ort zu erreichen. Zusätzlich brauche es jedoch auch ein wenig Organisationstalent, betont er, denn ein Projekt im Feld will gut geplant sein. Bei aller Vorbereitung sei jedoch auch Improvisationstalent notwendig, denn die Umstände können sich hier schnell ändern – wie der Tierarzt es beschreibt: „You have to go with the flow.“

 

Erfolg beflügelt das Team

Für die Arbeit bei einer Wohltätigkeitsorganisation sei sehr viel Hingabe nötig, erklärt Frederic Lohr. Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Nine-to-five Job im Büro – gelegentlich wird hier auch mal ein Wochenende durchgearbeitet. Was die Mitarbeiter dazu motiviert sei vor allem „die Liebe zum Tier und das Interesse am öffentlichen Gesundheitswesen“, unterstreicht er. Die größte Motivation sei jedoch, dass die Auswirkungen der Projekte von Mission Rabies direkt sichtbar sind. So berichtet er im Interview, dass es im Projektgebiet Goa im Jahr 2014 noch 17 Todesfälle gab. Schon drei Jahre später gab es dank der Arbeit von Mission Rabies keinen einzigen Todesfall mehr im Projektgebiet. „Das beflügelt das ganze Team!“

Übrigens: Wenn Du noch auf der Suche nach deinem Traumjob bist, dann kannst du dich bei unserem Karriereplaner registrieren. Du trägst ein, was dich grundsätzlich interessiert und wir schlagen dir unverbindlich passende Jobs vor. Jetzt kostenfrei anmelden.  

 

Internationale Tätigkeit erfordert viele Reisen

Die Basis der internationalen Tätigkeit im Job des Tierarztes ist natürlich das Reisen: „Ich fliege im Jahr zwischen 50.000 und 80.000 Meilen.“

Die Bereitschaft, neue Länder zu entdecken und dafür viel unterwegs zu sein, sei in seinem Job unverzichtbar. In Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt der Tierarzt zu, dass es für viele vermutlich nicht möglich wäre. „Man muss (…) ein entsprechendes Familienumfeld haben, das damit klar kommt“.

Dennoch werden in seinem Büro unter anderem auch Mütter in Teilzeit beschäftigt, denn man versuche, den Job für jeden so zu gestalten, wie es möglich ist.

(c) Mission Rabies

Tiermedizin und Humanmedizin miteinander verbinden

Frederic Lohr gibt zu, in seiner Studienentscheidung früher unschlüssig gewesen zu sein – lieber Tiermedizin oder doch eher Humanmedizin studieren?

„Ich wollte immer beide Disziplinen miteinander verbinden“, berichtet er. Letztendlich entschied er sich für die Tiermedizin und bereut seine Entscheidung nicht. „Das Studium der Tiermedizin hat mir sehr geholfen, im Bereich One Health voranzukommen (…). Ohne den Weg, den ich gegangen bin, wäre ich nicht hier.“

Denn der Tierarzt war während des Studiums unter anderem in der IVSA und als Mitgründer im bvvd aktiv. Dort sammelte er erste Erfahrungen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit und knüpfte schon früh Kontakte zu anderen Organisationen.

 

„Es ist einfach der geilste Job der Welt“

Die Leidenschaft und Begeisterung, mit der Frederic Lohr seine Arbeit macht, spürt man mit jedem seiner Worte. Er ist überzeugt, den geilsten Job der Welt zu haben, weil er „den humanmedizinischen Aspekt mit einem tiermedizinischen Aspekt verbindet.“

Damit sei seine Tätigkeit die perfekte Symbiose zwischen beiden Disziplinen, denn Tollwut ist eine typische, beispielhafte „One Health Krankheit“.

Studierenden, die seine Begeisterung für die Tierseuchenbekämpfung teilen, rät er: „Einfach rausgehen und machen!“ Vor allem im englischsprachigen Raum gebe es sehr viele Projekte, an denen sich Studierende beteiligen können. Freiwilligenarbeit sei ein Einstieg in den Bereich und sinnvoll, um einen Einblick und eine Vorstellung von der Projektarbeit zu erhalten. Auch die Aktivität in Studierendenorganisationen wie der IVSA, seien eine gute Möglichkeit, schon frühzeitig Kontakte zu knüpfen.

 

Abschließend betont Frederic Lohr nochmals: „Ich bin glücklich mit dem, was ich mache.“

 – Und das merkt man ihm wirklich deutlich an.

 

VetStage bedankt sich ganz herzlich für das Interview und wünscht Frederic Lohr weiterhin alles Gute.

Übrigens: Wenn Du noch auf der Suche nach deinem Traumjob bist, dann nutze jetzt unseren VetStage Karriereplaner. Du trägst ein, was dich grundsätzlich interessiert und wir schlagen dir unverbindlich passende Jobs vor. Jetzt kostenfrei anmelden.  

Lisa Rogoll

Nachdem mich das Berufsbild „Tierärztin“ in verschiedenen Praktika überzeugt und begeistert hatte, begann ich 2015 in Berlin das Studium der Tiermedizin. Besonders die Vielseitigkeit der Tiermedizin fasziniert mich noch heute, sodass ich mir keinen „Plan B“ vorstellen kann.

Neben den alltäglichen Sorgen des Studiums lebe ich meine kreative Energie bei VetStage aus. Hier betreue ich unseren Social Media Auftritt, schreibe Magazin-Beiträge und unterstütze unser Team auf Kongressen.

Back To Top