Gemeinsam für Hundkatzemaus, Online-Beratung – die Brücke zwischen Jung und Alt

erstellt am 12. Februar 2023

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Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Barbara Buchter,  tierarzt-online.org auf VetStage
Jung und Alt, gemeinsam
Quelle: shutterstock_184896743_20211016
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Die Entscheidung ist gefallen: Du denkst darüber nach, dich in den Ruhestand zu verabschieden und willst deine Tierarztpraxis oder Tierklinik in kompetente Hände übergeben. Aus diesem Grund holst du dir Rat bei einer Agentur, die sich auf Praxisübernahmen im Veterinärbereich spezialisiert hat – was du da hörst, ist allerdings nicht nur erfreulich …

Zunächst ist es schlicht die Altersstruktur der Tierärztinnen und Tierärzte in Deutschland, die dein Vorhaben erschweren kann: Laut der Statistik 2021[1] der Bundestierärztekammer e. V. (BTK) sind von den ca. 33.000 tierärztlich Tätigen in Deutschland fast die Hälfte zwischen 50 und 70 Jahre alt. Darin sind zwar auch angestellte Veterinärinnen und Veterinäre miteingeschlossen, aber es kann davon ausgegangen werden, dass das Verhältnis bei den niedergelassenen ganz ähnlich aussieht.

In den nächsten Jahren haben deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit viele selbstständige Kolleginnen und Kollegen das gleiche Vorhaben wie du: Sie suchen eine geeignete Nachfolge.

Das Durchschnittsalter von Tierärztinnen und -ärzten bei der Niederlassung beträgt 37 Jahre[2]. In diese Altersgruppe fallen laut BTK ca. 8.000 tierärztlich Tätige, davon sind allerdings viele im öffentlichen Dienst oder der Privatwirtschaft beschäftigt. Der Pool der an einer Praxisübernahme interessierten 30- bis 40-Jährigen ist also eher überschaubar.

 

Selbstständig? – Nein danke!

Und noch ein weiterer Aspekt stimmt dich nachdenklich: Die junge Kollegenschaft ist gar nicht so erpicht auf die Selbstständigkeit. Fachlich trauen sie sich das schon zu. Aber zum einen sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Studium ja leider kaum ein Thema und ohne die geht es als Praxis- oder KlinikinhaberIn nun mal nicht. Zum anderen gestaltet sich die Personalsuche oft sehr mühsam – die unzähligen Stellenausschreibungen in einschlägigen Medien machen diesbezüglich wenig Hoffnung.

Fazit: Da kommen neben der Praxis- oder Klinikverantwortung auch noch sehr, sehr viele Arbeitsstunden auf die Nachfolgerin oder den Nachfolger zu. Da winken viele lieber ab.

 

Ach, Frau Doktor, gut, dass ich Sie treffe …

Den Satz hörst du des Öfteren, wenn du in der Umgebung unterwegs bist. Viele Tierhalterinnen und -halter haben über die Jahre Vertrauen zu dir aufgebaut. Du kennst schon die dritte Pudelgeneration der Hundezüchterfamilie Dudele, hast den Patienten so mancher besorgten Katzenbesitzerin operiert, gehst im Stall des Pferdehofs Schmieder ein und aus – kurz: Du hast dir in der Region als zuverlässige, erfahrene Tierärztin einen Namen gemacht. Deine männlichen Kollegen kennen das genauso.

 

Also doch „weiter so“?

Wenn du ehrlich bist, fällt dir der Gedanke auch nicht so ganz leicht: Von heute auf morgen loszulassen, alle deine Patienten einfach jemand anderem anzuvertrauen, keine Funktion mehr in punkto Tiergesundheit zu haben – das erscheint dir eigentlich kaum vorstellbar. Willst du das wirklich: Von jetzt auf gleich alles aufgeben, was die letzten Jahrzehnte einen Großteil deines Lebensinhalts ausgemacht hat?

Und umgekehrt: Wie bitter wäre es, irgendwann sagen zu müssen, dass deine Praxis oder Klinik schließt, weil sie aus den oben genannten Gründen niemand übernommen hat.

Also doch lieber noch Jahr um Jahr weitermachen? – Nun ja, das ist keine echte Option, das weißt du selbst.

 

Tierarztpraxis goes Work-Life-Balance

Die von dir beauftragte Agentur, die sich nach Kaufinteressierten umsieht, sieht

allerdings auch nicht so schwarz: Für Praxisübernahmen sind durchaus verschiedene erfolgversprechende Modelle vorstellbar.

Wenn eine junge Kollegin nicht allein die ganze Verantwortung einer Einzelpraxis übernehmen will, kann sie die Verantwortung mit einer oder einem Gleichgesinnten teilen. Dadurch können beispielsweise Familie und Beruf wesentlich besser miteinander vereinbart werden. (Siehe dazu auch: Elternzeit: War dann alles für die Katz?)

Und die Möglichkeit, Notdienste, Urlaubs- und Krankheitszeiten gemeinsam zu stemmen, verscheucht das Schreckgespenst des jederzeit bereiten Einzelkämpfers. Die Gemeinschaftspraxis ist daher nicht nur in der Humanmedizin ein Zukunftsmodell, sondern wird auch in der Veterinärmedizin immer beliebter. Gerade bei Praxen mit Schwerpunkt Nutztiere ist dies ein deutlicher Trend.

 

Online-Beratung – die Brücke zwischen Jung und Alt

In den letzten Jahren hat sich aber noch ein ganz anderes Übernahmemodell entwickelt, das

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Barbara Buchter

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