Die Nachfrage nach tierärztlichen Dienstleistungen ist weltweit hoch – und auch in Deutschland und der ganzen DACH-Region spüren immer mehr Tierarztpraxen den Druck, den steigenden Bedarf zu decken. Das Wort Fachkräftemangel ist in aller Munde und Tierärzte stehen mittlerweile auf der Liste der Mangelberufe. Besonders in spezialisierten Fachgebieten, der Nutztierpraxis oder in ländlichen Regionen bleiben offene Stellen oft lange unbesetzt. Um den Anforderungen einer modernen, zukunftsorientierten Praxis gerecht zu werden, ist es entscheidend, den Blick über den nationalen Tellerrand hinaus zu erweitern.Die Anstellung internationaler Tierärzte kann eine wertvolle Lösung sein, um die Versorgung sicherzustellen und langfristig eine wettbewerbsfähige, resiliente Praxis aufzubauen.
Doch eine erfolgreiche internationale Rekrutierung erfordert mehr als nur die Bereitschaft, über den nationalen Arbeitsmarkt hinauszublicken. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Berufserlaubnisse, Visumverfahren und interkulturelle Integration sind zentrale Faktoren, die mitbedacht werden müssen. Wie diese Prozesse ablaufen, welche rechtlichen Vorgaben es gibt und wie Praxen internationale Tierärzte erfolgreich onboarden, wird in den folgenden Kapiteln detailliert erläutert.
Mit einer durchdachten Strategie und der richtigen Unterstützung können Tierarztpraxen die Chancen internationaler Rekrutierung optimal nutzen – und sich so für die Zukunft der Tiermedizin wappnen.
Neben spezialisierten Plattformen wie VetStage gibt es verschiedene Möglichkeiten, gezielt internationale Tierärzte anzusprechen. Wer frühzeitig mit der Planung beginnt, erhöht die Chance, motivierte Fachkräfte für die eigene Praxis oder Klinik zu gewinnen.
Eine effektive Strategie ist die Suche und Ansprache von Kandidaten über digitale Plattformen wie VetStage.de oder Social Media Plattformen, wie LinkedIn, wo sich Fachkräfte aktiv nach neuen Möglichkeiten umsehen. Auch internationale Tierärzteverbände, Fachnetzwerke oder Organisationen können wertvolle Kontakte vermitteln.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Praktika oder Hospitationen anzubieten, um internationale Tierärzte bereits in der Ausbildungsphase kennenzulernen und für die eigene Praxis zu begeistern. Solche Programme bieten beiden Seiten die Chance, sich in einem unverbindlichen Rahmen kennenzulernen und langfristige Perspektiven auszuloten. Es kann sich lohnen, gezielt Hochschulen im europäischen Ausland und darüber hinaus anzusprechen und Praktikumsangebote aktiv zu kommunizieren.
Zusätzlich bietet die Teilnahme an Recruiting-Events, digitalen Jobmessen oder internationalen Fachkongressen, wie dem World Veterinary Congress oder der London Vet Show, eine wertvolle Gelegenheit, mit interessierten Tierärzten in Kontakt zu treten – teilweise auch virtuell.
Viele qualifizierte internationale Tierärzte zögern, sich zu bewerben, wenn unklar ist, ob eine Praxis ausländische Fachkräfte einstellt. Um diesen talentierten Kandidaten den Einstieg zu erleichtern, ist es entscheidend, Offenheit aktiv zu kommunizieren.
Ein erster Schritt ist die gezielte Anpassung von Karriereseite und Stellenanzeigen. Eine klare Botschaft wie „Internationale Bewerber sind willkommen – wir unterstützen Sie bei der Anerkennung Ihrer Qualifikation in Deutschland" macht den Unterschied. Ebenso wichtig ist es, gegenseitige Erwartungen transparent zu formulieren: Welche Sprachkenntnisse sind erforderlich? Welche Unterstützung wird geboten? So erhalten Bewerber eine realistische Einschätzung und können sich gezielt bewerben.
Auch der Bewerbungsprozess kann mit einfachen Maßnahmen internationaler ausgerichtet werden. Stellenanzeigen in englischer Sprache erhöhen die Sichtbarkeit und senken Einstiegshürden. Digitale Prozesse wie strukturierte Video-Interviews, transparente Rückmeldungen und die Möglichkeit eines digitalen Probearbeitens erleichtern es, auch Bewerber aus dem Ausland effizient kennenzulernen.
Die Reichweite spielt eine entscheidende Rolle. Durch Plattformen wie VetStage.de und Social Media lassen sich gezielt internationale Fachkräfte ansprechen. Wer hier sichtbar ist, erreicht motivierte Bewerber und steigert die Chance, genau die richtigen Talente für sein Team zu gewinnen.
Besonders wirkungsvoll kann es sein, Erfolgsgeschichten aus der eigenen Praxis zu teilen. Erfahrungsberichte von internationalen Teammitgliedern oder Praxisinhabern, die bereits erfolgreich ausländische Fachkräfte integriert haben, wirken authentisch und motivierend. Dies stärkt die Arbeitgebermarke, baut Vertrauen auf und zeigt, dass Integration nicht nur möglich, sondern eine echte Bereicherung für das gesamte Team ist.
Wer Offenheit signalisiert, klare Erwartungen kommuniziert und positive Erfahrungen sichtbar macht, schafft eine transparente Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und gewinnt langfristig engagierte Fachkräfte.
Die Suche nach internationalen Talenten kann herausfordernd sein. Als Partner von VetStage profitieren Sie von vielfältigen Möglichkeiten, qualifizierte internationale Fachkräfte zu erreichen. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Praxis als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und erleichtern den Rekrutierungsprozess durch maßgeschneiderte Lösungen.
Jetzt registrierenDie erfolgreiche Einstellung internationaler Fachkräfte beginnt mit klar definierten Anforderungen und einem strukturierten Bewerbungsprozess. Dabei gelten für internationale Kandidaten grundsätzlich die gleichen Maßstäbe wie für nationale Bewerber. Wichtig ist, dass die Bewerber die fachlichen Qualifikationen und Kompetenzen mitbringen, die für die ausgeschriebene Position erforderlich ist. Im Kontext internationaler Rekrutierung sollten jedoch einige zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass sowohl die Praxis als auch der neue Mitarbeiter:innen bestmöglich profitieren.
Neben der fachlichen Eignung ist die kulturelle und persönliche Passung zum Team und zur Philosophie der Praxis entscheidend. Internationale Kandidaten bringen oft neue Perspektiven und Arbeitsweisen mit, die bereichernd sein können. Daher ist es wichtig, im Vorstellungsgespräch nicht nur auf die Qualifikationen zu achten, sondern auch auf die Fähigkeit des Bewerbers, sich in ein bestehendes Team zu integrieren und die Werte der Praxis zu teilen.
Neben den fachlichen Qualifikationen sind ausreichende Sprachkenntnisse eine unverzichtbare Voraussetzung, um in Deutschland erfolgreich arbeiten zu können. Für die Berufserlaubnis oder Approbation ist mindestens ein Sprachniveau von B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) erforderlich.
Bewerber aus EU- Ländern sowie den EFTA-Ländern Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein sind deutschen Arbeitnehmern in Bezug auf Arbeitsgenehmigung gleichgestellt und benötigen kein Visum, um in Deutschland zu arbeiten.
Bewerber aus Nicht-EU-Ländern benötigen ein Arbeitsvisum, um in Deutschland erwerbstätig werden zu können. Voraussetzung hierfür ist in der Regel ein nachweisbares Arbeitsverhältnis, weshalb es wichtig ist, die entsprechenden Arbeitsverträge und Visa-Unterlagen rechtzeitig vorzubereiten. Um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden, empfiehlt sich eine enge Absprache mit den zuständigen Behörden wie der Ausländerbehörde und der Arbeitsagentur.
Die Vorabzustimmung der Behörden beschleunigt den Visumantrag.
Unter bestimmten Voraussetzungen können Tierärzte aus Nicht-EU/EFTA-Staaten die Blaue Karte EU beantragen, die für hochqualifizierte Arbeitskräfte konzipiert ist. Dabei müssen Anforderungen an die Berufsausbildung und Gehaltsschwellen erfüllt sein.
Um die passenden Visumsoptionen für Ihre Kandidaten zu ermitteln, bietet der Visumsfinder des Auswärtigen Amtes eine hilfreiche Orientierung. Die Neuregelungen im Fachkräfte-Einwanderungsgesetz ermöglichen Tierärzten auch vor der Erlangung der Berufserlaubnis vereinfachte Einreise im Rahmen der Anerkennungspartnerschaft, Einreise zur Qualifizierung oder Aufnahme der Tätigkeit in einem anderen Beruf.
In Deutschland müssen alle Tierärzte, die ihren Beruf ausüben möchten, eine Zulassung zur Berufsausübung erhalten. Die Anforderungen an diese Zulassung variieren jedoch je nachdem, ob die Ausbildung in einem EU/EFTA Mitgliedstaat oder in einem Drittstaat absolviert wurde. Es gibt jeweils spezifische Verfahren zur Berufserlaubnis, die auf das Herkunftsland der Qualifikation abgestimmt sind.
EU/EFTA-Bürger, die ihre Ausbildung in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) oder der European Free Trade Association (EFTA) abgeschlossen haben, profitieren von der gegenseitigen Berufsanerkennung.
Dies bedeutet, dass ihre Qualifikationen grundsätzlich in Deutschland anerkannt werden, ohne dass sie eine zusätzliche Prüfung ablegen müssen. Es ist jedoch erforderlich, dass sie ihre Ausbildungsdokumente bei der zuständigen Landesbehörde zur Anerkennung vorlegen. In der Regel erfolgt diese Anerkennung ohne weitere Prüfungen, solange keine wesentlichen Unterschiede zur deutschen Ausbildung bestehen.
Selten werden Unterschiede in der Ausbildung festgestellt (z.B. durch eine unterschiedliche Fachrichtung oder unzureichende Praxisanteile), es kann dann eine Einstufungsprüfung oder eine Anpassungsqualifikation verlangt werden, um die Berufsausübung in Deutschland zu ermöglichen.
Die Approbation ist die uneingeschränkte Berufszulassung, die Tierärzte benötigen, um unbefristet in Deutschland tätig zu sein. Für EU/EFTA-Tierärzte mit einem dort erworbenen Abschluss ist eine befristete Berufserlaubnis nicht vorgesehen – sie müssen unmittelbar die Approbation beantragen. Damit erhalten sie die uneingeschränkte Erlaubnis zur Berufsausübung und können ohne zeitliche Begrenzung in Deutschland praktizieren und sich niederlassen.
Diese Regelungen treffen in den meisten Fällen zu. Allerdings gibt es individuelle Sonderfälle, insbesondere für Tierärzte aus den EU/EFTA-Staaten, die ihr Studium vor dem EU-Beitritt ihres Landes begonnen haben oder deren Universität keine Gleichwertigkeitsbescheinigung ausstellen kann. Auch wenn Nachprüfungen erforderlich sind, können selten abweichende Regelungen gelten.
Antrag auf Approbation wird bei der zuständigen Behörde im jeweiligen Bundesland gestellt, in dem der Tierarzt arbeiten möchte. Details und Formulare sind online bei den Behörden erhältlich.
Die für die Approbation als Tierarzt erforderlichen Unterlagen variieren etwas je nach zuständiger Behörde und Bundesland. In der Regel sind folgende Dokumente notwendig:
Die Form der Einreichung (digital oder in Papierform) hängt von der zuständigen Behörde ab. Eine detaillierte Übersicht für Ihr Bundesland finden Sie unter: anerkennung-in-deutschland.de
Der Antragsteller reicht alle erforderlichen Dokumente bei der zuständigen Landesbehörde ein. Die Behörde überprüft die Vollständigkeit und Richtigkeit der Dokumente. Nach erfolgreicher Prüfung der Unterlagen erhält der Antragsteller die Approbation und ist berechtigt, in Deutschland uneingeschränkt und unbefristet als Tierarzt tätig zu sein.
Die Bearbeitungszeit kann je nach Behörde variieren, beträgt aber in der Regel mehrere Wochen. Für die Beantragung fallen Gebühren an, die sich je nach Bundesland unterscheiden können (ca. 100–300 Euro). Die Liste, der für die einzelnen Bundesländer zuständigen tierärztlichen Approbationsbehörden in Deutschland kann direkt auf der Seite der Bundestierärztekammer abgerufen werden.
Für Tierärzte, die Bürger eines Drittstaates sind und ihre Ausbildung in einem Land außerhalb der EU oder des EFTA abgeschlossen haben, ist der Zulassungsprozess deutlich komplexer. Tierärzte aus Drittstaaten benötigen im Rahmen ihrer Berufsanerkennung eine Gleichwertigkeitsprüfung, die durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) erfolgt. Diese prüft, ob die ausländische Qualifikation mit der deutschen Ausbildung vergleichbar ist.
In den meisten Fällen müssen Tierärzte aus Drittstaaten anschließend eine Kenntnisprüfung in verschiedenen veterinärmedizinischen Fächern ablegen. Diese Prüfung dient dazu, sicherzustellen, dass der Bewerber die in Deutschland notwendigen fachlichen Kenntnisse besitzt.
Für Tierärzte aus Drittstaaten, die in Deutschland arbeiten möchten, ist es außerdem notwendig, ein entsprechendes Visum zu beantragen.
Für Tierärzte mit einem Abschluss aus Nicht-EU/EFTA-Staaten gibt es verschiedene Wege, in Deutschland den Beruf einzusteigen.
Die temporäre Berufserlaubnis bietet eine wichtige Möglichkeit, den Einstieg in den Job zu finden, während die Approbation vorbereitet wird.
Die temporäre Berufserlaubnis erlaubt es, vorübergehend in Deutschland als Tierarzt zu arbeiten. Diese Erlaubnis wird in der Regel für eine begrenzte Zeit, in der
Regel 2 Jahre und für ein bestimmtes Bundesland und eine Anstellung in einer Tierarztpraxis oder Klinik erteilt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Verlängerung beantragt werden, jedoch ist die temporäre Berufserlaubnis nicht als dauerhafte Lösung gedacht und sollte als Übergang zur Approbation genutzt werden.
Die Anforderungen an Unterlagen variieren eventuell abhängig von der zuständigen Behörde.
Die temporäre Berufserlaubnis bietet den Vorteil, dass Nicht-EU-Absolventen direkt Praxiserfahrung in Deutschland sammeln können und von den Betrieben als Tierärzte mit allen Rechten und Pflichten eingesetzt werden können, während sie sich auf die Approbation vorbereiten.
Die temporäre Berufserlaubnis wird bei der Behörde beantragt, die auch für die Approbation zuständig ist. Die Liste der für die einzelnen Bundesländer zuständigen tierärztlichen Approbationsbehörden in Deutschland kann aktualisiert auf der Seite der Bundestierärztekammer abgerufen werden. Es ist möglich, die temporäre Berufserlaubnis parallel zum Antrag auf Approbation anzustoßen, sodass internationale Tierärzte schnell praktische Erfahrungen sammeln können, während die Approbation vorbereitet wird.
Wenn die Voraussetzungen für eine temporäre Berufserlaubnis noch nicht erfüllt sind, können internationale Bewerber auch in einem anderen nicht reglementierten, deutschen Ausbildungsberuf (z.B TFA), als berufsnaher , Tätigkeiten, im Aufgabenbereich der Tiermedizinischen Fachangestellten oder im Rahmen eines bezahlten Praktikums in einer Tierarztpraxis angestellt werden.
Viele Praxen bieten bezahlte Praktika an, die internationalen Kandidaten die Möglichkeit geben, den Beruf kennenzulernen, praktische Fähigkeiten zu vertiefen und gleichzeitig ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.
Mit den Anpassungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurden wesentliche Erleichterungen für internationale Fachkräfte eingeführt:
Parallel zur temporären Berufserlaubnis oder einer Anstellung als TFA, Hilfsarbeiter oder Praktikant sollten Nicht-EU/EFTA Absolventen die Approbation anstreben.
Die Vergleichbarkeitsprüfung ist ein zentraler Schritt für internationale Tierärzte aus Nicht-EU/EFTA Staaten, die in Deutschland eine Approbation erhalten möchten. Sie ist bei reglementierten Berufen zwingend erforderlich und wird von der zuständigen Landesbehörde für Gesundheit oder Veterinärwesen durchgeführt.
Nach Einreichung und Prüfung der Antragsunterlagen bei der zuständigen Landesbehörde erhält der Antragsteller einen sogenannten Defizitbescheid. Dieser listet auf, in welchen Fächern die Ausbildung des Antragstellers von der deutschen Ausbildung abweicht. Um die Approbation zu erhalten, muss in diesen Fächern eine Kenntnisprüfung an einer der deutschen Fakultäten für Tiermedizin abgelegt werden. Für die Anmeldung zur Prüfung ist der Defizitbescheid an der gewählten Hochschule vorzulegen.
Die Dauer dieses Prozesses hängt von den Sprachkenntnissen und der fachlichen Vorbereitung ab und beträgt in der Regel mindestens 1–2 Jahre.
Die Prozesse für Visa, Berufserlaubnis und Approbation können komplex sein. VetStage bietet Partnern Unterstützung bei Fragen rund um die Einstellung internationaler Fachkräfte und kann Ihnen dabei helfen, den Überblick zu behalten.
Jetzt registrierenBereits vor dem ersten Arbeitstag können Sie Ihre neuen internationalen Mitarbeitenden bei behördlichen und organisatorischen Hürden unterstützen. Dazu gehört die Hilfe bei der Beantragung von Visa, Arbeitserlaubnissen, der temporären Berufszulassung oder Approbation. Ebenso hilfreich ist Unterstützung bei der Wohnungssuche, der Anmeldung bei Krankenkassen oder der Eröffnung eines Bankkontos. Indem Sie diese Aufgaben gemeinsam angehen, erleichtern Sie den Einstieg und schaffen Vertrauen von Beginn an.
Wie bei jedem Mitarbeiter:in startet eine erfolgreiche Integration nicht erst mit dem ersten Arbeitstag. Senden Sie Ihrem neuen Teammitglied vorab alle wichtigen Informationen, wie etwa einen detaillierten Einarbeitungsplan, Kontaktdaten relevanter Ansprechpartner und einen Überblick über die Praxisabläufe z.B. über ein Handbuch zu.
Ein erfolgreicher Onboarding-Prozess sollte nicht nur den neuen Mitarbeiter
einbeziehen, sondern auch das gesamte Team aktiv einbinden. Es ist wichtig,
Ihre Mitarbeiter über die Hintergründe, die Qualifikationen und den kulturellen
Kontext des neuen Kollegen zu informieren. Eine offene und wertschätzende
Atmosphäre, die Fragen und Austausch fördert, schafft die Grundlage für eine
gelungene Zusammenarbeit. Eine feste Ansprechperson, die sowohl als fachlicher Mentor als auch als "Buddy" fungiert, ist dabei besonders hilfreich. Diese Person unterstützt den neuen Mitarbeiter nicht nur bei der fachlichen Einarbeitung, sondern steht auch bei Fragen zu
alltäglichen Praxisabläufen und allgemeinen Anliegen zur Seite. Um diese Rolle
effektiv auszufüllen, sollte die Mentorin oder der Mentor ausreichend Zeit für
diese Aufgabe eingeplant bekommen – idealerweise als fest eingeplanten
Bestandteil ihrer Arbeitszeit. Außerdem ist es wichtig, die Verantwortung und
den Aufwand, die mit dieser Rolle einhergehen, entsprechend anzuerkennen und
wertzuschätzen.
Vor der Ankunft des neuen Mitarbeiters lohnt es sich, gemeinsam mit dem Team mögliche
Anpassungen der Praxisabläufe zu planen, um den Ablauf für das bestehende Team
und das neue Teammitglied zu erleichtern. Maßnahmen wie tägliche kurze Check-ins,
Job Shadowing, angepasste und verlängerte Sprechstundenslots, und eine
Einführungsphase mit klar definierten Aufgabenbereichen helfen,
den Start für alle Beteiligten angenehmer und effizienter zu gestalten.
Regelmäßige Feedbackgespräche während der Einarbeitungsphase fördern den
Austausch und helfen dabei, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und
Lösungen zu finden.
Sprachkenntnisse spielen eine Schlüsselrolle bei der Integration. Auch wenn der neue Tierarzt bereits ein gutes B2-Niveau in Deutsch vorweisen kann, sind die tierärztliche Fachsprache und die Kommunikation mit Patientenbesitzern oft herausfordernd. Es kann hilfreich sein, zunächst Englisch als Arbeitssprache zu verwenden, insbesondere wenn der neue Mitarbeiter darin fließend ist. Diese Übergangsmaßnahme erleichtert den Einstieg und unterstützt den Mitarbeiter, während er parallel seine Deutschkenntnisse weiterentwickelt. Um den sprachlichen Anforderungen gerecht zu werden, bieten sich spezielle Sprachkurse an, die auf die Bedürfnisse von Tierärzten abgestimmt sind. Diese Kurse gehen über allgemeine Sprachschulungen hinaus und konzentrieren sich auf den fachlichen Wortschatz, wie medizinische Terminologie, Gespräche mit Patientenbesitzer und Dokumentationen. Durch solche gezielten Programme können internationale Kandidaten nicht nur ihre sprachlichen Fähigkeiten verbessern, sondern sich auch optimal auf die Herausforderungen des Berufsalltags vorbereiten. Ein Beispiel für solche Sprachkurse ist das Angebot von VETION – Deutschkurs für Tierärzte.
Als Arbeitgeber können Sie dazu beitragen, den Einstieg für internationale Kandidaten zu erleichtern, indem Sie auf solche Angebote hinweisen und aktiv unterstützen, z. B. durch die Finanzierung von Sprachkursen oder die Bereitstellung von Lernmaterialien. Eine solche Unterstützung zeigt nicht nur Engagement für den Mitarbeiter, sondern trägt auch dazu bei, die Integration in das Team und den Erfolg in der Praxis sicherzustellen. Ein gezielter Fokus auf Sprachförderung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und eine langfristige Integration. Gleichzeitig schaffen Sie eine Win-win-Situation: Ihr neuer Mitarbeiter fühlt sich unterstützt, und Ihre Praxis profitiert von einer besseren Kommunikation, was wiederum zu einer besseren Patientenversorgung führt.
In den meisten deutschen Tierarztpraxen ist die Arbeitssprache Deutsch. Während dies verständlich ist – insbesondere für die Kommunikation mit Patientenbesitzern – stellt diese Praxis für internationale Fachkräfte oft eine hohe Hürde dar. Denn obwohl Deutsch für die Berufserlaubnis und die tägliche Arbeit unverzichtbar bleibt, verfügen die meisten internationalen Tierärzte über deutlich fortgeschrittenere Englischkenntnisse.
Englisch ist die meistgesprochene Zweitsprache der Welt und oft die Lingua franca unter Fachkräften verschiedener Länder. Viele deutsche Mitarbeiter, vor allem jüngere Generationen, haben solide Englischkenntnisse, die im Berufsalltag bisher jedoch selten genutzt werden. Ein stärkerer Einsatz von Englisch als unterstützende Kommunikationssprache könnte die Integration internationaler Kollegen erheblich erleichtern.
Daher ist es nicht nur eine pragmatische Lösung, englischsprachige Kommunikation in
bestimmten Bereichen zuzulassen, sondern es ist auch eine Chance, das Team
internationaler und flexibler aufzustellen. Um internationalen Tierärzten den Einstieg zu erleichtern und die Zusammenarbeit im Team zu fördern, können verschiedene Maßnahmen helfen.So könnten beispielsweise Fachgespräche unter Kollegen zunächst auf Englisch geführt werden, bis die neuen Mitarbeiter ihre Deutschkenntnisse ausreichend verbessert haben. Auch Team-Meetings können teilweise auf Englisch stattfinden, um Sprachbarrieren abzubauen, den Austausch zu erleichtern und interkulturelle Kompetenzen im Team zu stärken. Zudem kann der Wissenstransfer durch englischsprachige Dokumentationen oder Fachliteratur unterstützt werden, was nicht nur den internationalen Kollegen zugutekommt, sondern auch das gesamte Team bereichert.
Dies bedeutet nicht, dass Deutsch aus der Praxis verbannt wird – vielmehr wird Englisch als unterstützende Sprache genutzt, um den Übergang für internationale Kollegen fließender zu gestalten.
Ein offener Umgang mit Englisch bringt auch Vorteile für die gesamte Praxis:
Auch wenn es in deutschen Tierarztpraxen bisher noch unüblich ist, Englisch im Berufsalltag zu nutzen, bietet es eine Chance, sich zukunftsorientiert und international aufzustellen. Die Flexibilität, Englisch als ergänzende Kommunikationssprache zu nutzen, signalisiert Weltoffenheit und unterstützt die Integration neuer Teammitglieder – ein klarer Vorteil in einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt.
Die Suche nach internationalen Talenten kann herausfordernd sein. Als Partner von VetStage profitieren Sie von vielfältigen Möglichkeiten, qualifizierte internationale Fachkräfte zu erreichen. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Praxis als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren und erleichtern den Rekrutierungsprozess durch maßgeschneiderte Lösungen.
Jetzt registrierenDie internationale Rekrutierung von Tierärzten bietet Praxen eine wertvolle Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und von neuen Perspektiven zu profitieren. Durch den Einsatz von internationalen Talenten kann die Praxis nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch eine resilientere und vielfältigere Teamstruktur aufbauen. Die richtigen Strategien und Kenntnisse sind entscheidend, um den Prozess der Rekrutierung und Integration erfolgreich zu gestalten.
VetStage bietet umfassende Unterstützung bei der internationalen Rekrutierung von Tierärzten. Mit unserem Netzwerk und unserer Expertise helfen wir dabei, gezielt internationale Tierärzte anzusprechen und Ihre Praxis als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Zudem stehen wir Ihnen mit professioneller Beratung zur Seite, wenn es um die internationalen Rekrutierungsmöglichkeiten geht. So schaffen wir gemeinsam eine erfolgreiche Grundlage für die langfristige Integration internationaler Fachkräfte in Ihre Praxis.
Die Nachfrage nach tierärztlichen Dienstleistungen wächst weltweit, und viele Praxen kämpfen mit Fachkräftemangel, besonders in spezialisierten Bereichen und ländlichen Regionen. Internationale Tierärzte können dringend benötigte Lücken füllen und helfen, die Praxis langfristig stabil und wettbewerbsfähig zu halten. Sie bringen neue Perspektiven und kreative Lösungsansätze, die die Innovationskraft stärken und die Resilienz des Teams erhöhen. Ein vielfältiges Team fördert nicht nur den Austausch von Erfahrungen, sondern verbessert auch die Kommunikation mit einer immer multikultureller werdenden Patientenbesitzerschaft.
Neben spezialisierten Plattformen wie VetStage.de gibt es verschiedene Strategien, um gezielt internationale Fachkräfte zu erreichen:
Für EU/EFTA-Tierärzte mit einem dort erworbenen Abschluss gibt es keine befristete Berufserlaubnis – sie müssen unmittelbar die Approbation beantragen.
Die temporäre Berufserlaubnis erlaubt es, vorübergehend als Tierarzt in Deutschland zu arbeiten.
Bereits vor dem ersten Arbeitstag können Arbeitgeber helfen bei:
Diese Unterstützung erleichtert den Einstieg und schafft Vertrauen.
Onboarding beginnt idealerweise vor dem ersten Arbeitstag, z. B. mit:
So fühlt sich der neue Mitarbeiter gut vorbereitet.
Integration funktioniert am besten, wenn das gesamte Team beteiligt ist:
Ein unterstützendes Umfeld fördert eine langfristige Zusammenarbeit.
Auch mit einem B2-Zertifikat bleibt die Fachsprache eine Herausforderung. Hier helfen:
Diese Maßnahmen erleichtern den Einstieg und verbessern die Patientenkommunikation.
Englisch kann als Brückensprache dienen, um die Integration zu erleichtern. Möglich sind:
Englisch als unterstützende Sprache signalisiert Weltoffenheit und fördert eine zukunftsorientierte Arbeitsweise.
VetStage bietet umfassende Unterstützung bei der internationalen Rekrutierung von Tierärzten.