
Was sind die klinischen Indikationen für ein CT?
erstellt am 5. März 2023
CT-Untersuchungen bieten in vielen Bereichen der
Veterinärmedizin einen großen diagnostischen und therapeutischen
Mehrwert. Innerhalb einer sehr kurzen Untersuchungszeit erhalten
wir oft wegweisende Informationen für weitere therapeutische und
auch prognostische Schritte.
→ Genaue Diagnosen und eine vereinfachte Therapieplanung sind einer
der größten Vorteile der CT-Untersuchung.
Was sollte vor der CT-Untersuchung beachtet werden?
Vor jeder weiterführenden Diagnostik sollte eine ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung des Patienten erfolgen. Einfachere und kostengünstigere Verfahren wie Bluttests oder Röntgenuntersuchungen sollten dann zuerst Anwendung finden, wenn sie diagnostisch ausreichend sein können.
CT-Untersuchungen sollten möglichst mit einer klaren Indikation
oder Fragestellung einhergehen, um eine zielgerichtete Diagnostik
durchzuführen und den zu untersuchenden Körperbereich möglichst
weit einzugrenzen. Je größer das zu untersuchende Gebiet ist, desto
mehr Bilder und Datenmengen werden generiert, was zu einem erhöhten
Kosten- und Zeitaufwand führt.
Der Nutzen und die therapeutische Konsequenz eines Ganzkörper-CT
sollten genau abgewogen werden, da eine enorme Menge an Daten und
Schnittbildern erzeugt wird, deren Auswertung viel Zeit und Kosten
erfordert; zudem sollte kein Tier unnötig narkotisiert werden.
Die Computertomographie ist neben dem Ultraschall und dem
Röntgen eines der häufigsten bildgebenden Verfahren. Jedes dieser
Verfahren hat seine besonderen Vorteile, aber auch seine
individuellen Grenzen. Oft muss individuell entschieden werden,
welche Bildgebung bevorzugt wird; keineswegs sind alle Indikationen
für ein bestimmtes bildgebendes Verfahren als absolut zu
betrachten, häufig ergänzen sie sich sogar gegenseitig.
Wenn Röntgenbilder ausreichend oder besser geeignet sind (z. B.
Magendrehung oder Hüftgelenksdysplasie beim Hund), sollten diese
auch als Mittel der Wahl bevorzugt werden.
Allerdings handelt es sich bei vielen Entscheidungen oft um
Grauzonen, die individuelle Entscheidungen sowie die notwendige
Zustimmung des Besitzers erfordern. In vielen Fällen wird die
Entscheidung für eine CT-Untersuchung in Abhängigkeit von früheren
Befunden getroffen und hängt von der Fragestellung und anderen
Faktoren wie der Compliance des Besitzers und den therapeutischen
Konsequenzen ab.
Während beispielsweise ein Ultraschall des Abdomens normalerweise
für eine Diagnose ausreicht, kann bei fettleibigen Tieren eine CT
erforderlich sein, da der Ultraschall keine ausreichende
Eindringtiefe erreichen kann.
Da Narkose und CT-Untersuchungen bei Großtieren mit einem
höheren Aufwand, Kosten und meist auch einem höheren Narkoserisiko
verbunden sind, sollte die Indikation für ein CT hier besonders
streng gesetzt und möglichst genau eingegrenzt werden.
Ausnahmen für die Narkose sind Untersuchungen der Kopfregion beim
Pferd, die oft im Stehen am sedierten Tier durchgeführt werden
können und daher mit einem geringeren Risiko für den Patienten
verbunden sind. Neue Technologien und Methoden entwickeln sich
jedoch schnell weiter und ermöglichen mittlerweile teilweise auch
die Untersuchung anderer Regionen bei einem stehenden und sedierten
Pferd.
Ein Beispiel für die Lahmheitsdiagnostik beim Pferd:
Bevor die Entscheidung für eine CT-Untersuchung getroffen wird, müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
- Anamnese und allgemeine Untersuchung
- Spezielle Lahmheitsuntersuchung: Palpation, Provokationsproben, Beurteilung in der Bewegung usw.
- Leitungsanästhesie (wenn kein Risiko einer iatrogenen Fraktur besteht)
- Röntgen und Ultraschall, falls erforderlich
Bleiben die Ergebnisse dieser Untersuchungen fraglich oder ohne signifikante Befunde, wird eine CT- oder MRT-Untersuchung in Betracht gezogen.
Allgemeine Indikationen für eine computertomographische Untersuchung
- Für eine zuverlässige und vollständige Diagnose ist in vielen Fällen eine CT-Untersuchung die Methode der Wahl
- Ein CT bietet mehr
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