Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Autorin: Claudia Knüpfer, Referentin für Public Relations bei Tierärzte ohne Grenzen e.V.,  Tierärzte ohne Grenzen e.V. / Vétérinaires sans Frontières auf VetStage Wenn Dürre die Existenz bedroht
In Äthiopiens trockensten Regionen verlieren pastoral lebende Familien bei Dürre nicht nur ihre Tiere – sie verlieren ihre Existenz.
Quelle: Henry Fuchs

Wenn das Gras fehlt: Wie ein Futterergänzungsmittel Tierleben in der Dürre rettet

erstellt am 23. Juni 2025

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Dürreperioden zählen zu den größten Herausforderungen für Hirtengemeinschaften in Ostafrika. Wenn die Regenzeit ausbleibt, schrumpfen Weideflächen, Futterquellen versiegen, und Tierverluste bedrohen die Lebensgrundlage ganzer Familien. Doch es gibt Hoffnung: Neue Forschungsergebnisse von Tierärzte ohne Grenzen und Partnern zeigen, wie ein einfacher Futterzusatz namens "Browse-aid" zur Stärkung der Resilienz beitragen kann.

Das Problem: Tanninreiche Büsche statt nahrhaftem Gras

In den Trockengebieten Äthiopiens, wo Gras während Dürrezeiten kaum noch zu finden ist, bleiben häufig nur Büsche und Sträucher als Futterquelle. Diese enthalten jedoch Gerbstoffe (Tannine), die den Tieren nicht nur den Appetit verderben, sondern auch die Aufnahme von Nährstoffen hemmen. Das Resultat: geringe Gewichtszunahme, Krankheiten und hohe Verluste.

Die Lösung: Browse-aid macht Sträucher bekömmlich

Browse-aid basiert auf einem Wirkstoff, der die Wirkung der Tannine neutralisiert. Im Rahmen einer Feldstudie in zwei äthiopischen Regionen testeten Teams von Tierärzte ohne Grenzen, Vétérinaires Sans Frontières Suisse und der FAO, wie kleine Tagesdosen das Fressverhalten, die Gewichtszunahme und die Vitalität von Schafen, Ziegen und Rindern beeinflussen.

Bereits kleine tägliche Mengen des Zusatzes reichten aus, um sichtbare Effekte zu erzielen.

  • Gewicht und Körperkondition verbesserten sich signifikant
  • Das Fell wurde glänzender, die Augen klarer, die Tiere zeigten mehr Vitalität

Besonders deutlich wurde der Unterschied bei Kälbern und Lämmern: Sie erhielten mehr Nährstoffe, erholten sich schneller und blieben leistungsfähig.

Die Viehzüchter, die an den Feldversuchen teilnahmen, standen Browse-Aid aufgrund der geringen Mengengabe zunächst skeptisch gegenüber. Sie waren jedoch von den deutlichen Verbesserungen des Wachstums und der Kondition der Tiere beeindruckt. Ein weiterer Vorteil: Die Methode ist erschwinglich und senkt die Ko

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Autorin: Claudia Knüpfer, Referentin für Public Relations bei Tierärzte ohne Grenzen e.V.

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