
Internistik: Morbus Addison
erstellt am 21. Juni 2022
Morbus Addison - Anzeichen und Relevanz im Praxisalltag
The great pretender- kaum eine Erkrankung hat so viele Gesichter wie der Hypoadrenokortizismus.
Da Glukokortikoide (Kortisol) an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt sind, kann sich ein Mangel auf verschiedenste Art und Weise äußern. Für den Praktiker ergibt sich daher häufig kein klares klinisches Bild bzw. die Symptomatik lässt zunächst verschiedenste Organerkrankungen (Niereninsuffizienz, Magen-Darm-Erkrankungen) vermuten.
Hypoadrenokortizismus - mögliche klinische Anzeichen
- (chronischer, episodenartiger) Durchfall mit/ohne Vomitus
- Lethargie
- schlechte Körperkonstitution (mangelnde Gewichtszunahme oder Bemuskelung, Infektanfälligkeit etc.)
- Anorexie
- Zittern
- Abdominalschmerz
- Zittern
- Polyurie/Polydipsie
- Bradykardie und/oder Hypotension
- Dehydratation
- Verschlechterung des Zustandes bzw. Verstärkung der Symptome in Stresssituationen
Viele Addison Patienten werden wiederkehrend mit unklarer und häufig wechselnder Symptomatik in der Praxis oder Klinik vorstellig und sprechen auf eine Verdachtsbehandlung mit einem Glukokortikoidpräparat gut an. Andere werden erst im Zustand der akut lebensbedrohlichen Addison-Krise vorstellig.
Labordiagnostik - was ist zu tun?
Mögliches Vorgehen bei Verdacht auf einen Morbus Addison:
- Ausführliche Anamnese: Frage nach Krankheitsepisoden, Symptomatik und Allgemeinverhalten des Patienten sowie bereits erfolgter Behandlungen
- Erstellung eines vollständigen Blutbildes inkl. Differentialblutbild und venöser Blutgasanalyse
- Bestimmung des Basalkortisolwertes: Gut geeignet zum Ausschluss der Erkrankung, wenn basaler Kortisolwert über 2 µg/dl (Lennon et al. 2007) - jedoch nicht zur alleinigen Diagnostik geeignet
- ACTH-Stimulationstest: Goldstandard - muss zur Diagnose durchgeführt werden (beinhaltet Basalkortisolwert)
- weitere fallbezogene Diagnostik wie:
- Röntgen - Auffälligkeiten bedingt durch Hypovolämie: Mikrocardia, schmale Lungengefäße und eine dünne Vena cava caudalis, ggf. Leberverkleinerung, selten Megaösophagus ; in seltenen Fällen weitere bildgebende Diagnostik erforderlich
- Ultraschall - ggf. Organverkleinerung der Neben
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Julia BrünerEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.