Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Dieser Fachbeitrag erschien im Netzwerk von Tierarzt Plus Partner - in Zusammenarbeit mit Tierärztin Susanne Scherber (Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen),  Tierarzt Plus Partner auf VetStage

Adipositas bei Hunden und Katzen

erstellt am 18. April 2022

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In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Hunde und Katzen übergewichtig. Adipositas wird als übermäßige Fettansammlung des Körpers definiert. Die Ursache liegt klar auf der Hand, die Tiere nehmen mehr Energie auf, als sie verbrauchen. Maßgeblich beteiligt sind daran die Tierbesitzer:innen, die das satte Haustier als rund und glücklich empfinden. Doch diese falsche Fürsorge kann zu massivem Übergewicht führen, lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen und die Lebensqualität von Hunden und Katzen deutlich beeinträchtigen. Wir Tierärzte müssen aufklären und den Tierhaltern konkrete Tipps an die Hand geben.

Ursache

Eine Gewichtszunahme kommt immer schleichend und in den wenigsten Fällen sind die Tierbesitzer der Meinung, dass ihr Hund oder ihre Katze zu dick ist. Falsche Fütterungsgewohnheiten und bestimmte Verhaltensmuster beschleunigen die Entwicklung von Adipositas. 

Adipositas ist ein pathologischer Zustand und wird hervorgerufen durch ein Ungleichgewicht von Energieaufnahme und Energieverbrauch. 

Die Ursachen warum der Hund oder Katze an Gewicht zunehmen, sind vielfältig. Meist wird zu viel Futter oder Futter mit hoher Energiedichte gefüttert. Vielen Tieren werden zusätzlich Essensreste oder Leckerlis zwischen den Fütterungszeiten gegeben, ohne zu wissen, dass es sich um echte Kaloriebomben handelt. 

Zu einer positiven Energiebilanz kommt es auch, wenn mehrere Personen im Haushalt leben, die das Tier ohne Absprache füttern. Manche Hunde und auch Katzen betteln um Futter, entweder aus Langeweile oder auch aus dem Grund, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Tierbesitzer hat seinem Vierbeiner somit unbewusst das Betteln nach Essen angewöhnt.  

Neben dem zu viel an Futter beeinflussen verschiedene zusätzliche Faktoren die Entstehung von Adipositas bei Hunden und Katzen: 

  • Genetische Faktoren
  • Reduzierter Energiebedarf (Kastration, Alter (Hd.))
  • Weniger Bewegung (OP, Leinenzwang etc.)
  • Geschlecht
  • Krankheiten (z.B. Morbus Cushing, Schilddrüsenunterfunktion, eine Fehlfunktion des Hypothalamus)
  • Medikamente (z.B. Glukokortikoide)

Diagnose

Wird der Hund oder die Katze aufgrund von Adipositas dem Tierarzt vorgestellt, müssen anhand einer ausführlichen klinischen Untersuchung potenziell assoziierte Erkrankungen identifiziert werden. 

Der Grundstein für die Gewichtsreduktion bei Adipositas wird gelegt, sobald der Besitzer davon überzeugt ist, dass sein Tier abnehmen muss. 

Mit Hilfe des Body Condition Score (BCS), der das Schlüsselelement zur Beurteilung des Adipositasgrades ist, kann dem Besitzer die Körperkondition seines Tieres dargestellt werden. 

Zur Bestimmung des BCS gehören die Tastbarkeit der Rippen und die Sichtbarkeit der Taille, von oben betrachtet. Zudem muss das Körpergewicht des Tieres ermittelt werden.

Bei idealgewichtigen Hunden und Katzen (BCS 5) sind die Rippen und die Wirbelsäule nicht sichtbar und mit mäßigem Druck leicht tastbar. Die Taille soll von oben betrachtet, gut zu erkennen sein und die Bauchlinie ansteigend verlaufen. 

Man spricht von einer beginnenden Adipositas ab 10% über dem Idealgewicht. Eine manifeste Adipositas liegt bei über 20% des Idealgewichts vor.

Das Ergebnis des BCS stellt die Gesprächsgrundlage mit dem Besitzer dar und ist von großer Bedeutung. Dieser sollte behutsam auf die Notwendigkeit der Gewichtsreduktion vorbereitet werden, dann ist er schneller bereit, am Gesundheitszustand seines Tieres etwas zu verändern und zu verbessern.

Dem Tierbesitzer muss klar gemacht werden, dass Adipositas die Lebenszeit des Tieres verkürzt, aber auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Arthrose durch Belastung des Bewegungsapparates, Lebererkrankungen, Hautkrankheiten und auch Störungen des Immunsystems bewirken. Für übergewichtige Hunde und Kat

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