Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Just4Vets und Dr. Lorenz Schmid,  Tierklinik Oberhaching auf VetStage

Die geriatrische Katze als Zahnpatient

erstellt am 27. April 2022

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Die zunehmende Erwartungshaltung unserer Tierbesitzer:innen und der Fortschritt in der Tiermedizin verändert das Berufsbild von Tierärzt:innen in unserer Gesellschaft. Zusätzlich führt ein gesellschaftlicher Wandel zu einer immer engeren Mensch-Tier Beziehung. Die Katze wird zum Familienmitglied und entsprechend wird sie emotional eingebunden. Die enge Verbundenheit von Tierbesitzer:innen unterstützt zwar einerseits den Einsatz anspruchsvoller Tiermedizin, andererseits setzt sie uns Tierärzt:innen auch unter einen immensen psychischen Druck. Wir sind dann im schlechtesten Fall nicht nur wie in früheren Zeiten, einer negativen Mundpropaganda ausgesetzt, sondern haben es mit hochemotionalen Ausbrüchen in den sozialen Medien zu tun. Dies mag einer der Gründe sein, warum wir so zahlreich unversorgte ältere Zahnpatienten in der täglichen Praxis sehen. Durch die hohe Prävalenz von Maulhöhlenerkrankungen bei älter werdenden Katzen kommen neue Herausforderungen auf uns zu, nämlich die beste Versorgung einer Erkrankung unter erschwerten Bedingungen.

Narkosemanagement

Da eine Zahnsanierung beim geriatrischen Patienten optimales Narkosemanagement voraussetzt, sollte hier ein geschultes Team eben diesen Herausforderungen gewachsen sein. Besteht diese Möglichkeit nicht, darf das nicht dazu führen, dass Patienten leiden, sondern dann muss die Konsequenz die Übermittlung an ein vertrauenswürdiges Spezialisten-Team sein. Nach dem Eingriff muss der Patient dann natürlich wieder an die Ursprungspraxis rücküberwiesen werden. Selbstverständlich muss zunächst größte Aufmerksamkeit auf die Evaluation der Narkosefähigkeit unserer Patienten gelegt werden - eine Behandlung um jeden Preis ist abzulehnen.

Eine sporadisch von Besitzer:innen beobachtete plötzlich aufgetretene Inappetenz - auch wenn sie von oralen Entzündungszeichen begleitet sein mag - hat häufig andere Gründe und ist somit unter Umständen irreführend. Der weitgehende Ausschluss anderer Krankheitsursachen muss durch eine eingehende Voruntersuchung mit entsprechenden Blutparametern gewährleistet sein.

Qualifikation zur Fachtierärzt:in für Tierzahnheilkunde

Eine wichtige Voraussetzung für eine professionelle Zahnsanierung ist fachliche Kompetenz durch die konsequente Schulung von Tierärzt:innen und tiermedizinischen Fachangestellten. Eine zuverlässige Diagnosestellung erfordert viel Übung und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Fachgebiet der Zahnheilkunde. Diese Fachrichtung hat in den letzten Jahren einen unbestrittenen Boom erlebt. Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT) zählt mittlerweile mehr als 350 Mitglieder. Die Tatsache, dass die Zahnmedizin an den Tiermedizinischen Fakultäten der USA zu den Kern Fachrichtungen der Ausbildung avancierte, überrascht daher wenig. Es ist zu hoffen, dass auch in Deutschland einerseits die Universitäten entsprechend reagieren und andererseits Landestierä

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Just4Vets und Dr. Lorenz Schmid

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