5 Tipps für die Kommunikation der neuen GOT mit der Kundschaft 

erstellt am 16. September 2022

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Am 22. November diesen Jahres tritt die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) in Kraft. Das haben Bundesregierung und Bundesrat beschlossen, wie wir berichteten: Neufassung der Gebührenordnung für Tierärzte

Die Infrastruktur in der Tiermedizin bröckelte in den letzten Jahren und die Situation spitzt sich zu. Einerseits boomt der Haustiermarkt, andererseits sind die Praxen und Kliniken völlig überlastet. Mehr und mehr Kliniken und Praxen stellen Ihren Notdienst ein. 

Doch was hat das mit der Gebührenordnung für Tierärzte  zu tun? 

Die Gebührensätze wurden seit 1999 nicht mehr zeitgemäß aktualisiert. Es ist ein multifaktorielles Geschehen, jedoch ist unbestreitbar, dass Faktoren wie die wirtschaftlichen Gegebenheiten, die Gehaltsstruktur als auch die Arbeitsbedingungen viele praktische Tierärzte:innen in den letzten Jahren veranlassten, sich für eine besser bezahlte Karriere jenseits der Praxis zu entscheiden. Die Erhöhung der Gebühren für tiermedizinische Leistungen soll ebenfalls dazu beitragen, dem Fachkräftemangel in der Tiermedizin entgegenzuwirken, die Attraktivität des Berufes zu erhalten und so im Sinne des Tierschutzes eine tiermedizinische Versorgung flächendeckend so gut wie möglich zu erhalten. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Sicherung der Betriebswirtschaftlichkeit, denn auch die Kosten im Betrieb der Praxen und Kliniken sind gestiegen. Die notwendige technische Aufrüstung in Praxen und Kliniken, die mit dem enormen diagnostischen und behandlungstechnischen Fortschritt der Veterinärmedizin einhergeht, ist mit enormen Kosten verbunden. In Summe hat das Gutachten des Experten Komitees einen Anpassungsbedarf der Gebühren um durchschnittlich 20% ergeben.

Da höhere Preise aber selten auf vollstes Verständnis treffen und durchaus auch für einigen Gegenwind durch die Tierbesitzer:innen sorgen können, beschäftigen wir uns bei VetStage gerade ebenfalls intensiv mit möglichen Kommunikations-Ansätzen. 

Hierzu haben wir 5 Tipps zusammengestellt, die die Kommunikation der neuen GOT mit Tierbesitzer:innen erleichtern sollen.

1. Tipp: Versetze Dich in die Lage der Besitzer:innen 

Sei Dir bewusst, welche Belastung die Konsultation für die Tierbesitzer:innen darstellt. Nicht nur emotional, weil Sie sich Sorgen machen, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Für viele Tierhalter:innen könnte die Erhöhung zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen, denn derzeit wird ohnehin alles teurer. Neben den Lebenshaltungskosten sind auch die Tierhaltungskosten kostspieliger geworden. 

Zeige Verständnis für die Sorgen und Ängste der Tierbesitzer:innen. Eine einfache Aussage wie “Es wird teurer, stellen Sie sich darauf ein!” klingt „hart“ und stellt die Tierbesitzer:innen vor vollendete Tatsachen. Eure Kommunkationspartner:innen empfinden dies wahrscheinlich weniger als einen konstruktiven Ansatz, sondern diese Haltung schürt womöglich noch mehr Sorge. 

Eine in die Thematik einleitende Formulierung könnte demnach sein: “Die vom Bundesrat verabschiedete GOT-Anpassung tritt im November in Kraft. Lassen Sie uns doch kurz darüber sprechen, was das konkret bedeutet und welche Optionen (z.B. das Abschließen einer Tierkrankenversicherung) in Betracht kommen.” Versuche, mit dem Tierbesitzenden einen Dialog aufzubauen und Gegenfragen zu stellen. “Wir verstehen, dass diese Preiserhöhung Ihnen Sorgen bereitet. Was bereitet Ihnen am meisten Sorge und wie können wir Sie unterstützen?”

Eine positive Wertschätzung, d.h. eine innere positive Haltung den Besitzer:innen gegenüber, schafft die Grundlage für eine vertrauensvolle Tierarzt-Besitzer-Beziehung. 

2. Tipp: Erkläre den Kontext. Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? 

Schlecht informierte Tierhalter:innen – unbefriedigend für sie selbst, frustrierend für Tierärzte:innen. Im eng getakteten Praxisbetrieb ist meist wenig Zeit, um Tierbesitzer:innen in Ruhe und in aller Ausführlichkeit Informationen zur Preiszusammensetzung verständlich zu vermitteln, ihnen zuzuhören und Antworten auf ihre Fragen parat zu haben. Und so kann es passieren, dass selbst nach einer erfolgreichen Behandlung aufgebrachte Tierhalter:innen zurückbleiben, die den Eindruck haben, die Tierarztpraxis habe sie sprichwörtlich “übers Ohr gehauen”. Was antworten, wenn Entrüstung aufkommt?

Die GOT ist ein Bundesgesetz, das die Gebühren für tierärztliche Leistungen festlegt. Es gibt einen Mindestsatz und einen Höchstsatz, innerhalb dessen Tierärzte:innen abrechnen können. Der Höchstsatz soll Tierhalter:innen davor schützen, dass Tierärzte:innen ihre Preise willkürlich festlegen können. Der Mindestsatz soll auf der anderen Seite einen aggressiven Preiswettbewerb zwischen den Tierärzte:innen vermeiden und die Wirtschaftl

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