Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Tierklinik Oberhaching,  Tierklinik Oberhaching auf VetStage

Ureterektopie bei einem Golden Retriever: Ein Zufall?

erstellt am 11. Januar 2023

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Das Vorliegen einer Ureterektopie ist die häufigste Ursache für Inkontinenz bei jungen Hunden. Eine Ureterektopie sollte daher zwar grundsätzlich bei Harninkontinenz in Betracht gezogen werden, ist aber zweifellos meist nicht die erste Verdachtsdiagnose. Bei diesem 7 Wochen alten Golden Retriever konnte die Diagnose jedoch schnell gestellt werden.

Beim gesunden Hund münden die Harnleiter innerhalb des Trigonum vesicae (Harnblasendreieck) in die Harnblase. Die Ureterektopie ist eine angeborene Anomalie eines oder beider Ureteren, bei der die Mündung der Harnleiter an einer anderen Stelle liegt. Betroffene Hunde können permanent inkontinent sein und sind prädisponiert für Erkrankungen der Niere und der ableitenden Harnwege. 

Anamnese 

Vorberichtlich war bei der Hündin eine Harninkontinenz seit einer Woche bei gutem Allgemeinbefinden auffällig. Das Besondere in diesem Fall: Die Hündin wurde bereits mit Verdacht auf eine einseitige Ureterektopie überwiesen, da bekannt war, dass ein Welpe des gleichen Muttertieres einen ektopen Ureter hatte. Dieser Hinweis ermöglichte eine zielgerichtete weiterführende Diagnostik. Es wird angenommen, dass es sich bei der Ureterektopie um eine erbliche Erkrankung handelt, da die Inzidenzen bei bestimmten Hunderassen, darunter auch dem Golden Retriever, höher sind. 

In der klinischen Untersuchung präsentierte sich der Welpe alterstypisch und zeigte keine Auffälligkeiten.

Weiterführende Diagnostik 

Zur weiteren diagnostischen Aufarbeitung wurden eine Sonographie und Blutuntersuchung durchgeführt und der Harnstatus erhoben. 

Sonographie 

In der Sonographie konnte der ektope Ureter rechtsseitig identifiziert und ein intramuraler Verlauf festgestellt werden. Ein intramural verlaufende Ureter tritt an der richtigen Stelle an die Harnblase heran, verläuft dann aber ohne Öffnung in der Wand des Harntraktes weiter und mündet an einer weiter kaudal gelegenen Stelle in den Urogenitalbereich. Zusätzlich zeigte sich das rechte Nierenbecken und der zugehörige Ureter bereits dilatiert. Die rechte Niere stellte sich irregulär und grobhöckrig in der Struktur dar und der kortikomedulläre Übergang war unscharf.

Blutuntersuchung 

Im Blutb

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Tierklinik Oberhaching

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