Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Barbara Buchter,  tierarzt-online.org auf VetStage

Elternzeit: War dann alles für die Katz?

erstellt am 4. Dezember 2022

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Wieder einer dieser Tage: „… hohe Motivation und überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft …“ – du  ahnst, was auf dich zukommt, als du dich auf diese Stelle als Tierärztin beworben haben. Und trotzdem. Muss es denn jeden Tag so stressig sein?
Du schaust Bella in die Katzenohren, während deren Frauchen deine Ohren mit weitschweifigen Erklärungen über Gebühr beansprucht: Sie macht sich Sorgen um ihren Liebling und möchte reden …. Dabei ist das Wartezimmer voll, der Rex von Herrn Schmitz macht Rabatz und am Telefon, das dir die Kollegin am Empfangstresen hinhält, will der besorgte Tierbesitzer von einer kompetenten Tierärztin ganz schnell wissen, woran man eine Magendrehung beim Hund erkennt.
Der Feierabend ist auch um 18 Uhr noch in weiter Ferne.

Du kennst das und fragst dich in dem Moment: Geht das nicht auch anders? Doch, tut es – das Zauberwort heißt: Telemedizin per Videoberatung . Das ist nicht wirklich neu, aber bisher haben diese Lösung noch zu wenige Tierärztinnen und Tierärzte auf dem Schirm – genauer dem Bildschirm.

 

Work-Life-Balance – für Tierärztinnen ein Fremdwort?

Nach dem Studium war die Stelle in der Tierarztpraxis schnell gefunden, Chefin und Teamkollegen sind prima, die ersten dankbaren Tierbesitzer grüßen Sie freundlich, wenn sie Ihnen beim Gassigehen mit dem wiedergenesenen Vierbeiner begegnen. Sie sammeln jeden Tag neue Erfahrungen in der Behandlung von kleineren und – ach ja, die Deutsche Dogge von Herrn Heidenreich neulich – durchaus auch mal größeren Tieren. Der Einstieg in den Wunschberuf hat also gut geklappt.

Die Arbeitstage sind lang und der Feierabend fällt oft genug doch zu kurz aus, das gleichen Sie bis jetzt mit Ihrer Begeisterung für alles, was vier Beine, Flügel, Fell oder Federn hat, und besonders mit der Motivation, dem Tier samt Besitzer mit Rat und Tat zu einem guten und gesunden Leben zu verhelfen, problemlos aus. Noch ... Dass diese Situation auf Dauer krank machen kann, ist gerade unter Tiermedizinern kein Geheimnis. Vielleicht wäre eine Teilzeitstelle langfristig eine echte Alternative – ungeachtet des Nachteils, dann eben auch weniger zu verdienen. Oder doch lieber andere Prioritäten setzen und bald eine Familie gründen? Eine Frage, mit der man sich als angestellte Tierärztin beim Arbeitgeber – irgendwie auch verständlich – nicht gerade beliebt macht … Mehr dazu im YouTube-Video „Der Tierarzt“.

 

Das Dilemma: Job oder Familie?

Tja und dann ist sie da, die Zwickmühle: Noch ein paar Jahre als Tierärztin arbeiten und Erfahrung im Beruf sammeln oder jetzt schon bald in die Familienplanung gehen und halt später irgendwie versuchen, den Anschluss wieder zu bekommen? Spätestens, wenn Ihre Frauenärztin bestätigt hat, dass Sie schwanger sind, ist nämlich erst einmal Schluss mit der Arbeit in der Praxis. Auch wenn die Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz (MuSchArbV) kein ausdrückliches Beschäftigungsverbot für Tierärztinnen beinhaltet – das Gefährdungspotenzial für werdende Mütter in der Tierarztpraxis ist groß und deshalb Tierkontakt ab bestätigter Schwangerschaft in der Regel ein No-Go.

 

Telemedizin und Praxis – eine gute Kombination

Genau hier führt für Tiermedizinerinnen im Grunde kein Weg an der Telemedizin vorbei. Das große Plus dieser Form von Sprechstunden: Sie müssen das Praxis- oder Klinikteam, in dem Sie sich inzwischen richtig wohl fühlen und von dem Sie auch weiterhin gern ein Teil sein möchten, nicht verlassen – denn online bleiben Sie verbunden. Ausgerechnet die Corona-Pandemie hat schlagartig die Antwort auf die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders in den Fokus gerückt: Homeoffice ist in aller Munde, behördlich verordnete Kontaktverbote machten plötzlich die Video-Sprechstunde salonfähig. Auch in der Veterinärmedizin?

Für deine persönliche Kontakteinschränkung mit Tieren aufgrund der Schwangerschaft bedeutet das zum Beispiel: du übernimmst die Video-Sprechstunden per PC oder Tablet und beratest die Tierbesitzer bei Fragen oder be

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Barbara Buchter

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