Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Eine Zusammenfassung der Kolleg:innen der Kleintierklinik Frankenthal,  Kleintierklinik Frankenthal GmbH auf VetStage

Das 1x1 der monoklonalen Antikörper: Wirkweise und Einsatz bei chronischen Erkrankungen

erstellt am 22. Dezember 2022

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Sei es zur Therapie von Osteoarthrose-bedingten Schmerzen, zur Behandlung von atopischer Dermatitis oder gegen Juckreiz bei allergischer Dermatitis - monoklonale Antikörper sind in Kleintierpraxen gefragter denn je. 

Was 1975 mit der Entwicklung der Methode zur Herstellung monoklonaler Antikörper begann, entwickelte sich rasant zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Diagnostik und Therapie in der Humanmedizin weiter. Das Paul-Ehrlich-Institut listet inzwischen 134 unterschiedliche monoklonale Antikörper auf, die in der Humanmedizin zum Einsatz kommen. Auch in der Veterinärmedizin sind sie seit Zulassung des monoklonalen Antikörpers Lokivetmab (Cytopoint®) 2017, gefolgt von Bedinvetmab 2020 (Librela®) und Frunevetmab (Solensia®) 2021 auf dem Vormarsch. 

Zeit also, die Wirkweise und die Möglichkeiten des Einsatzes in der Tiermedizin zu kennen! 

Bei der körpereigenen Immunantwort werden durch verschiedene Plasmazellen polyklonale Antikörper gebildet, die zwar gegen das gleiche Antigen, jedoch gegen verschiedene Epitope gerichtet sind. Epitope sind die Molekülabschnitte eines Antigens, die eine spezifische Immunantwort auslösen können.

Verglichen mit polyklonalen Antikörpern richten sich monoklonale Antikörper spezifisch nur gegen ein bestimmtes Epitop auf dem Antigen. Diese Spezifität ermöglicht es, zielgerichtet bestimmte Strukturen (z.B. Rezeptoren) im Körper zu erreichen. Verglichen mit einer systemischen Therapie, die im ganzen Körper wirkt, können so Nebenwirkungen minimiert werden.

Kurz gesagt entstehen monoklonale Antikörper, indem man einzelne B-Lymphozyten isoliert und die von dieser Zelle produzierten Antikörper künstlich vermehrt. Monoklonal heißen sie, weil sie von einer Zelllinie produziert werden, die auf einen einzigen B-Lymphozyten zurückgeht und daher alle identisch sind. Als gentechnisch hergestellte Proteine, die gezielt Entzündungsreaktionen beeinflussen und spezifische Botenstoffe blockieren, zählen monoklonale Antikörper daher zur Gruppe der sogenannten Biologika. 

Als Proteine sind monoklonale Antikörper nicht magensäurebeständig und werden aus dem Magen-Darm-Trakt nicht aufgenommen. Sie müssen deshalb injiziert werden. Die Wirkung der zurzeit erhältlichen Präparate hält für ca. 4 Wochen an. 

Es wird angenommen, dass monoklonale Antikörper wie körpereigene Antikörper, unter minimaler Beteiligung von Leber und Nieren, abgebaut werden. Dies ist besonders für viele ältere Patienten interessant, die andere Analgetika wie NSAIDs nicht gut vertragen. 

Es können lokale Reaktionen (Erytheme, Alopezie) an der Injektionsstelle oder Schmerzreaktionen unmittelbar nach

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