Wenn die Welt wieder Kopf steht: Die 8 Grundpfeiler der Therapie von Encephalitozoon cuniculi beim Kaninchen

erstellt am 22. Dezember 2022

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Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Anicura Augsburg,  AniCura Kleintierspezialisten Augsburg GmbH auf VetStage
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Die Enzephalitozoonose ist eine häufige, weltweit verbreitete Infektionskrankheit und löst vor allem bei Kaninchen Symptome aus. Die Prävalenz in Deutschland liegt zwischen 41-45%. Sie wird durch das Mikrosporidium Encephalitozoon cuniculi ausgelöst und persistiert lebenslang.

Eins hat die Erkrankung auch mit ihrem Namen gemeinsam: Die Enzephalitozoonose ist eine Zoonose und kann insbesondere immunsupprimierte Menschen gefährden. 

Wie können sich Kaninchen infizieren? 

Die Infektion erfolgt über die orale Aufnahme von Sporen, die infizierte Tiere überwiegend mit dem Urin ausscheiden. Eine diaplazentare Infektion ist ebenfalls möglich. Die Sporen gelangen ausgehend vom Darmtrakt mit dem Blutstrom in viele, besonders gut durchblutete Organe wie Lunge, Leber, Nieren sowie in das zentrale Nervensystem. 

Woran erkenne ich eine Infektion mit Encephalitozoon cuniculi

Die Mehrzahl der Infektionen verläuft inapparent. Immunkompetente Tiere halten die Infektion oft ein Leben lang unter Kontrolle. Kommt es allerdings zu einer Immunsuppression, kann sich der Erreger vermehren, die Organe schädigen und somit zu klinischen Symptomen führen. 

Bei diesen Symptomen solltest Du differenzialdiagnostisch immer an Enzephalitozoonose denken: 

  • Neurologische Symptome: z.B. Kopfschiefhaltung, Ataxie, Parese, Rotation um die Körperachse, Nystagmus, Kreislaufen, Blasenschwäche
  • Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz: z.B. Azotämie, Apathie, Anorexie, Polyurie, Polydipsie
  • Ophthalmologische Symptome: z.B. Katarakt, phakoklastische Uveitis („weiße Massen“ in der vorderen Augenkammer) 

Betroffene Kaninchen zeigen fast immer nur eines der möglichen Symptome, weshalb eine klinisch manifeste  Enzephalitozoonose oftmals nicht als solche erkannt wird. Der akute Krankheitsverlauf ist vorwiegend durch zentralnervöse Störungen gekennzeichnet. Ophthalmologische Symptome manifestieren sich bei in utero infizierten Tieren. Schäden an anderen Organen wie z.B. Myokarditis, Hepatitis, Splenitis, Pneumonie und Aborte liegen seltener vor. 

Wie kann ich eine Infektion diagnostizieren? 

Der indirekte Erregernachweis eignet sich gut zur Diagnose einer Encephalitozoon cuniculi-Erkrankung und erfolgt als Antikörpertiterbestimmung (meist IgG) mittels IFT oder ELISA. 

Ein direkter Erregernachweis kann mittels PCR-Untersuchung von Harn, Liquor cerebro

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Anicura Augsburg

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