Ballondilatation des retropharyngealen Raums: Mysteriöses Atemgeräusch bei der Katze
erstellt am 14. März 2023
Der vier Jahre alte, kastrierte Kater Alfredo wurde uns aufgrund eines schon längere Zeit bestehenden Atemgeräusches vorgestellt. Im Rahmen unserer Diagnostik konnte die Ursache identifiziert und im weiteren Verlauf Alfredos Atemproblem gelöst werden.
Vorbericht
Bereits seit 2019 fiel bei Alfredo lautes Schnaufen und Niesen während des Spielens und insbesondere bei großen Anstrengungen auf. Daraufhin wurden andernorts eine Biopsieprobenentnahme und nachfolgende pathologische Untersuchung veranlasst, die eine lymphoplasmazelluläre Entzündung mit Verdacht auf Bordetellen bzw. Mykoplasmen zum Ergebnis hatte. Die nachfolgende Therapie wurde dann Anfang September 2019 mit Doxycyclin eingeleitet.
Jedoch zeigte sich danach dieselbe, immer wiederkehrende Problematik, die mittels Endoskopie und Röntgen nicht weiter abgeklärt werden konnte. Es konnte keine Ursache für die Stridorgeräusche unter Belastung ermittelt werden. Auch die Therapie mit Antibiotika und/oder Cortison brachte, wenn überhaupt, nur eine kurzzeitige Besserung.
Nun litt Alfredo seit ungefähr vier Wochen vor der Erstvorstellung bei uns unter einem raschen Gewichtsverlust von ca. 1 kg. Bezüglich des Atemgeräusches konnten die Besitzer eine minimale Verschlechterung, vor allem bei Stress und Anstrengung, aber auch manchmal in Ruhe feststellen. Die genaue Symptomatik besteht konkret in einem schnarchenden Geräusch, einer schnellen Ermüdung, häufigem Niesen und geringgradigem klaren Nasenausfluss. Bei letzterem ist nicht sicher, ob beide oder nur eines der Nasenlöcher einen Ausfluss aufweisen. Alfredo zeigt keinen Husten, dafür eine sehr frequente Atmung bei starker Aufregung.
Bildgebende Diagnostik
Da die konventionelle Bildgebung im Rahmen von Röntgenaufnahmen in diesem Fall bisher keine weiteren Erkenntnisse erzielt hatte, wurden eine Endoskopie und ein CT des Kopfes durchgeführt.
Die Endoskopie bestätigte die Diagnose einer hochgradigen Stenose des Nasopharynx durch eine bindegewebige Septumbildung, die wahrscheinlich aufgrund von Vernarbungen infolge der chronischen Infektion der Nasenschleimhaut entstanden ist. Des Weiteren konnte ebenfalls eine bilaterale geringgradige nasale Mukosahyperplasie im Rahmen einer Rhinopathie festgestellt werden. Als Differentialdiagnosen würden hierbei eine Normvariante oder eine unspezifische Rhinitis infrage kommen.
Anhand der CT-Aufnahmen konnte eine mittelgradige Verdickung der Konchenturbinae-Mukosa der rostralen Nasenhöhle mit KM-Aufnahme dieser ohne Anzeichen von Knochenläsionen diagnostiziert werden. Die rechte Seite zeigte sich
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Kolleg:innen des Teams aus HofheimEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.