Fachbeitrag
Ein Beitrag von  PD Dr. Claudia Koch, Scientivic Vet Advisor, Purina ,  Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH auf VetStage

Strategien zur Optimierung der Diabetes mellitus-Therapie bei Katzen

erstellt am 18. Oktober 2023

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Ein tiefgehender Einblick in Prävention, Management und Remission


Diabetes mellitus ist eine hormonelle Erkrankung bei der Katze, die nach dem Hyperthyreoidismus zu den häufigsten hormonell bedingten Erkrankungen zählt. Schätzungsweise ist eine von 200 Katzen betroffen.

Zu den Risikofaktoren gehören neben der Rasseprädisposition, dem Geschlecht und der Tatsache, ob das Tier sterilisiert ist oder nicht, vor allem das Gewicht, der Lebensstil und die medizinische Geschichte des einzelnen Tieres. Wie beim Menschen wird auch beim Tier zwischen Diabetes Typ I und II unterschieden, wobei bei der Katze vorwiegend Typ II auftritt. Dies ist gekennzeichnet durch eine Insulinresistenz, Übergewicht und eine Amyloidablagerung in der Bauchspeicheldrüse.

Die häufigsten Anzeichen für Diabetes mellitus sind Polydipsie und Polyurie sowie das Abmagern trotz guten oder sogar gesteigerten Appetits. Gesichert wird die Diagnose in der Regel mittels Urin- und Blutuntersuchungen, wobei hier der Glukose- und Fruktosaminwert im Vordergrund stehen. Unbedingt abgeklärt sollten nicht nur ursächliche Grunderkrankungen werden, sondern auch unlängst verabreichte Medikamente.

Die Behandlung des Diabetes mellitus verfolgt verschiedene Ziele:

  1. Es wird versucht, die Katze in Remission zu bekommen. Dies gelingt bei Gewichtsreduktion bei etwa 30% der Tiere.
  2. Die Minimierung der klinischen Anzeichen für Diabetes wie beispielsweise Polydipsie
  3. Die Regulierung des Blutzuckerspiegels und die Verhinderung von Ketoazidose und/oder Neuropathien.
  4. Die Vermeidung einer Hypoglykämie

In den meisten Fällen ist die Medikation mit Insulin unumgänglich, dieses muss injiziert werden und stellt die Besitzer oft vor eine Herausforderung. Hier sind eine gute Aufklärung sowie eine einfühlsame Anleitung nötig, um die Besitzer mit dem Thema vertraut zu machen und ihnen die Angst vor der Injektion zu nehmen. Die Compliance des Besitzers ist mit der entscheidende Faktor in der Behandlung. Häufig wird dazu geraten, zweimal täglich Insulin zu verabreichen, wobei es immer sicherer ist, das Insulin zur Vermeidung einer Hypoglykämie nach dem Fressen zu injizieren. Für die Behandlung diabetischer Katzen werden nach Möglichkeit länger wirkende Insuline wie Protaminzink empfohlen, detaillierte Richtlinien zur Stabilisierung und Überwachung von Diabetes sind an anderer Stelle in den Open-Access-Konsensrichtlinien des ISFM und der AAHA verfügbar (Sparkes et al. 2015, Behrend et al. 2018).

Etwa die Hälfte der mit Insulin behandelten diabetischen Katzen kommen in eine diabetische Remission und sind in der Lage, die Normoglykämie ohne Insulintherapie oder den Einsatz anderer blutzuckersenkender Medikamente aufrechtzuerhalten (Michiels et al. 2008, Gostelow et al. 2014, Hazuchova et al. 2018). Es gibt Hinweise darauf, dass eine frühe intensive Behandlung mit lang wirkendem Insulin (Glargin oder Detemir) und eine diätetische Behandlung diesen Wert in manchen Fällen auf > 80 % erhöhen können (Roomp et al. 2009, Marshall et al. 2009, Roomp et al. 2012, Gostelow et al 2014). Bei Patienten mit diabetischer Ketoazidose ist auch eine diabetische Remission möglich. Eine Remission tritt typischerweise innerhalb von 1 bis 3 Monaten nach Beginn der Behandlung auf, obwohl in etwa einem Viertel dieser Fälle ein vorübergehender oder dauerhafter Rückfall auftritt. Eine Remission nach einem Rückfall ist im Allgemeinen viel schwieriger zu erreichen. Bei den meisten Patienten in diabetischer Remission ist die Funktion der Bauchspei

Jetzt anmelden und weiterlesen!

Dieser Beitrag ist nur für Tierärzt:innen, TFA und Animal Health Experts geeignet.
Lege dir jetzt kostenlos ein VetStage Profil an, um den vollständigen Beitrag zu lesen.

Jetzt weiterlesen

Themengebiete

Autor:innen

PD Dr. Claudia Koch, Scientivic Vet Advisor, Purina

Ein interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.