
Fallbericht: Korrektur einer Lanzen-Caninus-Fehlstellung bei einem Sheltie
erstellt am 28. Februar 2025
1. Patient und Anamnese
In der Tierarztpraxis Sörensen wurde ein sechs Monate und eine Woche alter Sheltie zur Untersuchung vorgestellt. Der Besitzer berichtete, dass während des Zahnwechsels eine auffällige Fehlstellung des rechten oberen Caninus erkennbar wurde. Der Zahn schien in einem mesialen Winkel durchzubrechen, wobei seine Spitze bereits in die Schleimhaut des Oberkiefers eindrang.
2. Klinische Untersuchung und Diagnose
Bei der Untersuchung bestätigte sich der Verdacht auf eine Lanzen-Caninus-Fehlstellung. Der betroffene Caninus wies eine deutliche Fehlposition auf, die ein normales Okklusionsmuster verhinderte. Zudem war der persistierende Milch-Caninus noch vorhanden, was den regelrechten Durchbruch des bleibenden Zahns erschwerte (siehe Abb.1). Röntgenologisch zeigten sich keine Anomalien der Zahnwurzel oder des Kieferknochens (siehe Abb. 2).
Exkurs: Lanzen-Caninus-Fehlstellung
Die Lanzen-Caninus-Fehlstellung ist eine Fehlposition des oberen Eckzahns (Caninus), bei der dieser in einem stark mesialen Winkel steht und mit seiner Spitze in die Schleimhaut des Oberkiefers oder direkt vor den unteren Caninus ragt (siehe Abb.3). Dies kann zu Schleimhautverletzungen, Fehlbelastungen des Gebisses und unbehandelt zu schwerer Parodontitisführen (siehe Abb.4+5).
Häufig sind persistierende Milch-Canini oder deren Wurzelreste beteiligt, die das korrekte Durchbrechen des bleibenden Caninus behindern. Die Fehlstellung tritt gehäuft bei bestimmten Rassen auf, darunter Shelties, Toy-Rassen, Jack Russell Terrier und Whippets. Aufgrund der genetischen Komponente wird ein
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