
Maul- und Klauenseuche (MKS) 2025 – Europaweite Ausbrüche erfordern erhöhte Wachsamkeit
erstellt am 1. April 2025
Nach Jahrzehnten weitgehender Seuchenfreiheit hat die Maul- und Klauenseuche (MKS) im Jahr 2025 erneut Europa erreicht. In Deutschland wurde am 10. Januar 2025 ein MKS-Ausbruch in Hönow (Brandenburg) bei einem Wasserbüffelbestand festgestellt – der erste Fall seit 1988. Deutschland konnte den Ausbruch erfolgreich eindämmen, doch neue Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn verdeutlichen, dass die Lage in Europa weiterhin angespannt ist.
MKS wird durch das Foot-and-Mouth Disease Virus (FMDV) verursacht, ein hochansteckendes RNA-Virus, das vor allem Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Das Virus führt zu vesikulären Läsionen, Fieber, Lahmheit und starkem Speichelfluss. In Deutschland wurde ein Serotyp O nachgewiesen, der dem Virusstamm aus dem Nahen Osten ähnelt. In Ungarn hingegen wurde ein genetisch abweichender Subtyp pakistanischen Ursprungs identifiziert – kein direkter Zusammenhang mit dem deutschen Fall.
In der Slowakei wurden bis Ende März vier MKS-Ausbrüche im Südwesten des Landes gemeldet: Medvedov, Narad, Baka und Mala Luc. Die betroffenen Betriebe liegen nahe der ungarischen Grenze. Besonders betroffen ist ein Bestand mit 1.311 Tieren (Milchrinder, Kälber, Färsen); weitere Betriebe halten 790, 670 und 279 Tiere. Es wurden Notsupressivimpfungen, Verbringungsverbote und Jagdverbote verhängt. In den Restriktionszonen gilt ein „Stand Still“, das nur Schlachttiertransporte erlaubt.
Auch Ungarn meldete Ende März einen neuen Ausbruch auf einem Milchviehbetrieb mit über 3.000 Kühen, nur 10 km von der österreichischen Grenze entfernt. Die Behörden haben Tötungen, Impfmaßnahmen und eine 50-km-Überwachungszone umgesetzt. Auch Österreich ist betroffen – bislang ohne eigene Fälle, aber mit erhöhten Überwachungsmaßnahmen.
Außerhalb Europas kam es im Februar zu gemeldeten MKS-Ausbrüche in der Türkei mit acht neue Ausbrüche, sowohl bei Rindern als auch bei Schafen. In Israel, Irak und Algerien jeweils mindestens ein bestätigter Fall mit Serotyp O.
In Deutschland hingegen blieb es bis heute (Stand 14.2025) bei einem einzigen Ausbruch im Januar. Der Betrieb wurde gesperrt und eine 3-km-Schutzzone sowie eine 10-km-Überwachungszone eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen galten umfassende Transport- und Kontaktverbote. Der betroffene Wasserbüffelbestand wurde gekeult, ebenso wurden vorsorglich umliegende Tierhaltungen, darunter ein Schweinebestand mit 250 Tieren, geräumt. Die Maßnahmen erfolgten präventiv – bei keinem dieser Tiere wurde MKS nachgewiesen. Alle potenziellen Kontaktbetriebe wurden epidemiologisch untersucht. Die Überwachungsmaßnahmen beziehen sich weiterhin auf Wildtiere – insbesondere Wildschweine und Rehe – sowie bundesweit auf alle Huftiere mit Herkunft aus Brandenburg und auf Tiere, die zuvor negativ auf das Blauzungenvirus (BTV) getestet wurden Die schnelle Umsetzung der Maßnahmen verhinderte eine weitere Ausbreitung. Am 12. März 2025 erhielt Deutschland offiziell den Status „MKS-frei o
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