
Transportbedingte Gesundheits- und Verhaltensprobleme bei Pferden: Aktuelle Erkenntnisse aus einer deutschlandweiten Umfrage
erstellt am 2. Mai 2025
Transportstress beim Pferd: Neue Erkenntnisse aus Deutschland
Straßentransport ist für viele Pferde unvermeidlich – sei es zum Turnier, zur Klinik oder zum neuen Stall. Dabei birgt jede Fahrt potenzielle Risiken für das Tierwohl. Eine neue, umfassende Studie (May et al.) hat nun erstmals Transportpraktiken sowie das Auftreten von Verhaltens- und Gesundheitsproblemen bei Pferden in Deutschland systematisch untersucht. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Veterinary Journal (2025), liefern wertvolle Hinweise für Tierärzt:innen, Pferdehalter:innen und Transportverantwortliche.
Die anonyme Online-Umfrage richtete sich an sowohl professionelle als auch private Pferdehalter:innen in Deutschland, die zwischen 2022 und 2024 Pferde transportiert hatten. 432 Personen nahmen teil, davon konnten 258 Datensätze vollständig ausgewertet werden. Besonders auffällig: Rund 72 % der Transporte dauerten weniger als zwei Stunden, was im internationalen Vergleich als kurz gilt. Dennoch berichtete über ein Drittel der Befragten von Verhaltensproblemen während des Transports – insbesondere während des Verladens. Angstverhalten, Ladeverweigerung, Fluchtreaktionen und Aggressionen waren häufige Beschreibungen. Ein entscheidender Faktor dabei: Pferde, die allein transportiert wurden, zeigten signifikant häufiger Auffälligkeiten als solche mit Transportpartnern – ein klares Indiz für die Bedeutung sozialer Begleitung.
Auch gesundheitliche Probleme wurden zahlreich genannt: 42,6 % der Teilnehmer:innen berichteten von mindestens einem gesundheitlichen Vorfall. Am häufigsten wurde Durchfall beobachtet (33,9 %), gefolgt von Verletzungen (19,3 %), muskulären Beschwerden (4 %) sowie vereinzelt Atemwegserkrankungen und Koliken (jeweils 2,4 %). Die Autoren vermuten, dass viele Fälle von Durchfall stressbedingt waren – etwa durch Isolation oder mangelnde Ge
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