Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Tiermedizinische Fachakademie auf VetStage

Fischhakenentfernung bei einer Sri Lanka Black Turtle mittels kranialem Transplastron-Zugang

erstellt am 30. Juni 2025

Hinweis: Die Rechte für diesen Inhalt liegen bei VetStage oder wurden uns zur Verfügung gestellt. Bildquelle: Shutterstock.com

Die Sri Lanka Black Turtle (Melanochelys trijuga thermalis) gehört zu den endemischen Arten in Südasien und sieht sich in ihrem natürlichen Lebensraum konstanten Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten ausgesetzt. In diesem Fallbeispiel wird die chirurgische Intervention zur Entfernung eines Fischhakens aus dem Magen einer etwa 11 Jahre alten, weiblichen Schildkröte vorgestellt. Diese Schildkröte wurde in einer Wildtierauffangstation behandelt, nachdem sie als Fundtier mit einem Nylonfaden aus der Maulhöhle aufgefunden wurde. Durch die detaillierte Darstellung der Diagnostik und Behandlung wird aufgezeigt, wie vielfältig die Herausforderungen bei der Versorgung von Wildtieren mit gastrointestinalen Fremdkörpern sein können.

Vorstellung des Tieres

Das betroffene Tier ist eine adulte, weibliche Sri Lanka Black Turtle mit einem geschätzten Alter von 11 Jahren, basierend auf den Wachstumsringen des Schildes. Sie wog 2,77 kg und wurde als Fundtier in einer kritischen Verfassung präsentiert. Erste Untersuchungen ergaben, dass ein Nylonfaden sichtbar aus ihrer Maulhöhle ragte, was auf einen möglichen Fischereiunfall hinweist. Dies erforderte eine sofortige tierärztliche Intervention.

Symptompräsentation

Am Tag der Ankunft in der Wildtierauffangstation wurde die Schildkröte mit einer Reihe akuter Symptome beobachtet. Die Schildkröte hatte weder Nahrung (Inappetenz) noch Wasser (Dysphagie) aufgenommen. Bei der ersten klinischen Untersuchung fiel der Nylonfaden, der aus der Maulhöhle ragte, sofort ins Auge und verstärkte die Besorgnis über den Gesundheitszustand.

Eine radiologische Untersuchung wurde sofort veranlasst, um den Verdacht auf einen gastrointestinalen Fremdkörper zu bestätigen. Die Ergebnisse zeigten eindeutig einen Fischhaken im Magen der Schildkröte (s. Galerie). Zusätzlich wurden bei der radiologischen Untersuchung fünf Eier im Abdomen erkennbar, was die Komplexität der bevorstehenden Operation erhöhte und die Erhaltung dieser Eier in den Fokus rückte.

Diagnostischer Weg

Die präoperativen Befunde waren prägnant und stellten die Dringlichkeit der Situation dar. Der radiologische Nachweis des Fischhakens im Magen lieferte eine klare Primärdiagnose eines Fremdkörpers. Abgesehen von dieser Diagnose mussten auch mögliche Komplikationen wie die Möglichkeit einer Verletzung des Gastrointestinaltraktes bis zur Perforation in Erwägung gezogen werden. Ein detailliertes präoperatives Blutbild zeigte keine Anzeichen einer systemischen Infektion.

Während der präoperativen Planung standen mehrere Herausforderungen und „Aha-Momente“ an. Eine genaue Beurteilung der anatomischen Lage der Eier im Abdomen war erforderlich, um das Risiko einer Verletzung während der Operation zu minimieren. Der Zugang mittels kranialem Transplastron musste sorgfältig abgewogen werden, um sicherzustellen, dass sowohl

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