Schmerzerkennung bei Reptilien
erstellt am 5. Februar 2022
Reptilien können ähnlich wie Säugetiere Schmerzen empfinden. Beide Tierklassen haben vergleichbare neuroanatomische Strukturen und neurophysiologische Abläufe. Dies, in Verbindung mit Verhaltensbeobachtungen, hat zu dem wissenschaftlichen Konsens geführt, dass Reptilien Schmerzen empfinden können.
Keine Frage also, dass auch bei Reptilien eine geeignete Schmerztherapie bei Verletzungen und Erkrankungen erfolgen muss.
Probleme bei der Schmerzerkennung
- Reptilien fehlt die Mimik. Lautäußerungen sind bei den meisten Arten nicht möglich.
- Als Beutetiere versuchen Reptilien ihre Schmerzen so lange wie möglich zu verbergen.
- Es gibt rund 11.000 verschiedene Reptilienarten, die unterschiedliche Verhaltensweisen aufweisen. Es muss beispielsweise berücksichtigt werden, dass tagaktive Reptilien eine andere präferierte Aktivitätszeit haben als nachtaktive Reptilien.
- Bei niedriger Körpertemperatur ist ein Reptil als poikilotherme Spezies physiologisch nicht in der Lage ein natürliches Verhalten zu zeigen. Der durch Kälte gesenkte Metabolismus führt zu einer Immobilisation.
- Herz- und Atemfrequenz, welche beim Säuger als Parameter zur Schmerzerkennung herangezogen werden, sind beim Reptil ebenfalls von der Temperatur abhängig. Zusätzlich kann die Atmung bei zahlreichen Arten willkürlich gesteuert werden.
Schmerzerkennung - versteckte Hinweise
Selbst für den erfahrenen Untersucher ist die Schmerzerkennung bei Reptilien somit deutlich erschwert. Das Verhalten und die Körperhaltung sind meist die einzigen Hinweise auf Schmerzen. Häufig ist lediglich Appetitlosigkeit und vermehrte Inaktivität auffällig. Ein Anstieg der Herz- und Atemfrequenz ist ebenfalls möglich, muss aber immer im Zusammenhang mit der Umgebungstemperatur gesehen werden. Bei äußerlichen lokalen Infektionen bzw. Traumata können eventuell Umfangsvermehrungen oder Bewegungseinschränkungen zu sehen sein.
Abweichungen vom Verhalten sind in der
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