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Ein Beitrag von  Wuffington Post auf VetStage

Klimabilanz der Anästhesie: Wie tiermedizinische Praxen nachhaltiger werden können

erstellt am 19. März 2025

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Nachhaltigkeit in der Veterinäranästhesie: Zwischen Umweltverantwortung und Patientensicherheit

Die Diskussion um Nachhaltigkeit in der Medizin gewinnt zunehmend an Bedeutung – und macht auch vor der tierärztlichen Anästhesie nicht Halt. Der Einsatz von inhalativen Anästhetika ist ein zentraler Bestandteil in der Veterinärmedizin, doch ihr Einfluss auf Umwelt und Klimawandel wird in Fachkreisen immer kritischer hinterfragt. Der hohe CO₂-Fußabdruck vieler Anästhesiegase, die Möglichkeit zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs und alternative Methoden rücken verstärkt in den Fokus nachhaltiger Überlegungen.

Der ökologische Fußabdruck inhalativer Anästhetika

Inhalationsanästhetika wie Isofluran, Sevofluran und Desfluran werden in der Veterinärmedizin routinemäßig eingesetzt, sind jedoch potente Treibhausgase. Besonders problematisch ist ihre lange atmosphärische Verweildauer und ihr Global Warming Potential (GWP):

  • Isofluran: GWP von etwa 510 über 100 Jahre
  • Sevofluran: GWP von etwa 130 über 100 Jahre
  • Desfluran: GWP von etwa 2500 über 100 Jahre

Im Vergleich dazu weist CO₂ ein Referenz-GWP von 1 auf, was die Umweltauswirkungen dieser Anästhetika verdeutlicht. Da diese Gase weder absorbiert noch metabolisiert werden, gelangen sie nach der Anwendung direkt in die Atmosphäre. Besonders Desfluran, aufgrund seines extrem hohen GWP, steht in der Kritik und wird in der Humanmedizin bereits in einigen Ländern beschränkt oder ersetzt.

Strategien zur Reduktion der Umweltbelastung

Es gibt verschiedene Ansätze, um den ökologischen Fußabdruck der Anästhesie zu minimieren, ohne die Patientensicherheit zu gefährden.

1. Niedrigflussanästhesie

Die Reduktion des Frischgasflusses kann den Gasverbrauch erheblich senken. Während in der Veterinärmedizin häufig hohe Flussraten um 2–3 l/min verwendet werden, kann durch präzise gesteuerte niedrigere Raten von 0,5–1 l/min eine deutliche Einsparung der Anästhetika erreicht werden.

2. Total intravenöse Anästhesie (TIVA)

Die TIVA, also die alleinige Verwendung von intravenösen Anästhetika wie Propofol, Alfaxalon oder Ketamin, kann eine umweltfreundlichere Alternative zur inhalativen Anästhesie sein. Obwohl auch diese Medikamente metabolisiert und ausgeschieden werden, haben sie kein direktes Treibhauspotenzial. Dennoch gilt es, mögliche Nebenwirkungen wie verlängerte Erholungsphasen und das Fehlen einer kontrollierten O₂-Zu

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