Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Wuffington Post auf VetStage

Afrikanische Schweinepest im Dauerzustand: Experten diskutieren nachhaltiges Seuchenkonzept jenseits des Krisenmodus

erstellt am 24. April 2025

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Langfristige Strategien im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest – neue Wege jenseits des Krisenmodus

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist längst mehr als ein akutes veterinärmedizinisches Problem. Seit der ersten Bestätigung in Deutschland im Jahr 2020 hat sich das Virus – insbesondere unter Wildschweinen – in mehreren Bundesländern etabliert. Während die Eindämmung in Hausschweinbeständen bisher weitgehend gelingt, bleibt das Management in der Wildtierpopulation eine persistente Herausforderung – sowohl aus epidemiologischer als auch aus sozioökonomischer Sicht. Ein aktueller, multidisziplinär geführter Fachdialog identifiziert zentrale Lücken im bisherigen Krisenmanagement und ruft zu neuen, langfristig tragfähigen Strategien im Umgang mit ASP auf.

 

Krisenmodus als Dauerzustand – ein strukturelles Problem

Die Grundlagenstrategie zur Eindämmung der ASP fußt auf Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung, die auf Notfallabläufe ausgelegt sind – lokal, intensiv, aber vorübergehend. Doch was tun, wenn aus dem akuten Ausbruchsgeschehen ein Dauerzustand wird? Diese Fragestellung stand im Zentrum eines jüngst organisierten internationalen Expertenworkshops mit Akteur:innen aus Veterinärmedizin, Epidemiologie, Verwaltung und Landwirtschaft. Der entsprechende Artikel "Beyond Crisis Response: A Roundtable on Long-Term Strategies for Managing African Swine Fever" ist als Hauptquelle am Ende des Beitrags verlinkt. 

Ein zentrales Ergebnis des Panels: Die „unbeabsichtigte Chronifizierung“ des ASP-Managements führt zu Spannungen – sowohl innerhalb der Verwaltungen als auch zwischen staatlichen Stellen und Tierhalter:innen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Systemmüdigkeit, unklarem Risikomanagement und sinkender öffentlicher Akzeptanz.

 

Neue Perspektiven durch nachhaltige Strategien

Die Diskussionsteilnehmer:innen fordern einen Paradigmenwechsel: weg vom reaktiven Krisenmodus, hin zu risikobasierten, evidenzbasierten und transparenzorientierten Langzeitlösungen. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, ASP als „managebare Realität“ in der Tierseuchenkontrolle zu verankern – ohne das Spannungsfeld aus Schutzmaßnahmen und gesellschaftlicher Akzeptanz weiter anzuheizen.

 

Transparenz und Akzeptanz als Schlüssel

Ein wiederkehrender Aspekt in den Diskussionen war die mangelnde Transparenz bestehender Entscheidungsprozesse – sowohl in der Kommunikation mit betroffenen Landwirt:innen als auch mit der Öffentlichkeit. Nur wenn staatliche Entscheidungen glaubwürdig und nachvollziehbar vermittelt werden, können Präventionsstrategien langfristig greifen. Dafür sei es laut Podiumsteilnehmer:innen auch erforderlich, eine offene Debatte über Risiken, Zielkonflikte und Prioritäten zu ermöglichen.

 

Beispiel Deutschland: Erfolge und Herausforderungen

Deutschland konnte bislang verhindern, dass sich ASP flächendeckend in Nutztierbestände ausbreitet. Entscheidend war die konsequente Anwendung von Biosicherheitsmaßnahmen und das schnelle Handeln bei Einzelfällen. Dennoch zeigen jüngste Entwicklungen – etwa das Auftreten neuer ASP-Fälle in Hessen und Baden-Württemberg – wie fragil der Zustand ist.

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