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Ein Beitrag von  Romina Rieger ,  Vet Leaders auf VetStage

Mit Kopf und Herz - Wie Emotionen die Entscheidungsfindung in der Tiermedizin beeinflussen

erstellt am 23. Juni 2025

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Die Praxis des tierärztlichen Berufs ist weit mehr als eine rein rationale Anwendung medizinischen Fachwissens. Emotionen spielen eine entscheidende Rolle – sie beeinflussen diagnostische Prozesse, den Umgang mit Patient:innenbesitzer:innen und sogar wirtschaftliche Entscheidungen. Doch wie wirkt sich diese emotionale Dimension konkret auf den Arbeitsalltag von Tierärzt:innen und tiermedizinischen Fachangestellten aus? Und wie kann sie konstruktiv genutzt werden, um sowohl die beste Versorgung für die Tiere als auch das eigene Wohlbefinden zu gewährleisten?

Paradoxe Entscheidungen in der Tiermedizin

Veterinärmediziner:innen stehen regelmäßig vor komplexen Entscheidungen, in denen medizinische, ethische und wirtschaftliche Aspekte in Konflikt geraten. Ein klassisches Beispiel ist die Abwägung zwischen der optimalen medizinischen Behandlung und den begrenzten finanziellen Ressourcen der Tierhalter:innen. Diese Art von paradoxer Navigation erfordert ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz, denn rein rationale Überlegungen greifen oft zu kurz.

Studien zeigen, dass emotionale Intuition hierbei eine große Rolle spielt. Während rein datenbasierte Entscheidungen in bestimmten Situationen objektiv am besten erscheinen mögen, sind sie in der Realität der tierärztlichen Praxis allein nicht immer praktikabel. Emotionale Faktoren wie Mitgefühl, persönliche Werte oder soziale Erwartungen beeinflussen den Entscheidungsprozess oft subtil – manchmal unbewusst.

Emotionale Resilienz und ihre Bedeutung im Praxisalltag

Die Fähigkeit, mit diesen Herausforderungen umzugehen, hängt maßgeblich von der emotionalen Resilienz eines Menschen ab. Veterinärberufe sind bekannt für ihre hohe emotionale Belastung, etwa durch schwierige Gespräche über Einschläferungen, Unverständnis von Tierbesitzer:innen oder wirtschaftlichen Druck. Eine hohe emotionale Intelligenz hilft, diese Stressfaktoren zu bewältigen und Entscheidungen sowohl professionell als auch empathisch zu treffen.

Ein häufiger Fehler, der zu emotionaler Erschöpfung führen kann, ist die übermäßige Identifikation mit den Emotionen der Tierhalter:innen. Forschungen belegen, dass eine gesunde Distanz entscheidend ist, um langfristig im Beruf leistungsfähig zu bleiben. Strategien wie der bewusste emotionale Perspektivwechsel, kollegiale Supervisionen oder Achtsamkeitspraktiken können hier unterstützend wirken.

Die Rolle von Emotionen in der tierärztlichen Kommunikation

Neben den internen Entscheidungsprozessen sind Emotionen auch ein zentraler Bestandteil der Kommunikation mit Tierhalt

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Romina Rieger

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