Hunde im Dunkeln: Physiologie, Wahrnehmung und klinische Relevanz
erstellt am 4. Dezember 2025
Die visuelle Wahrnehmung des Hundes in der Dunkelheit ist ein häufiges Thema in der Beratung von Tierhalter:innen. Neben der physiologischen Ausstattung des Auges spielen auch rassespezifische Dispositionen sowie pathologische Veränderungen eine wichtige Rolle.
Sehfähigkeit in Dunkelheit und Dämmerung
Hunde sind – wie viele Karnivoren – an eine erhöhte Lichtempfindlichkeit angepasst. Die Retina ist reich an Stäbchen, während Zapfen deutlich geringer vertreten sind. Unterstützt wird das Dämmerungssehen durch das Tapetum lucidum, das einfallendes Licht reflektiert und verstärkt. Absolut dunkel sehen können jedoch auch Hunde nicht; minimale Lichtquellen sind erforderlich.
Farbwahrnehmung
Hunde verfügen über ein dichromatisches Sehsystem: Blau- und Gelbrezeptoren dominieren, während Rot- und Orangetöne nicht unterschieden werden können. Der verbreitete Mythos des rein schwarz-weißen Sehens ist somit überholt.
Visuelle Leistungsfähigkeit
Die Sehschärfe ist mit der des Menschen vergleichbar, jedoch individuell variabel. Kurzsichtigkeit wurde u.a. bei Deutschen Schäferhunden nachgewiesen und kann auch die Leistungsfähigkeit im Diensthundeeinsatz beeinträchtigen.
Klinisch relevante Erkrankungen
- Katarakt: Trübung der Linse, operative Entfernung mit Implantation von Kunstlinsen möglich.
- Hornhauttrübung / chronische Keratitis: v. a. beim Deutschen Schäferhund, oft UV-induzier
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Themengebiete
Autor:innen
Dr. med. vet. Julia Rettberg, MeikoVet Kleintierpraxis St. GallenEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.
