Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Lea Kim Land, Tierärztin in der Tierärztlichen Praxis Hendrik Beecken ,  Tierarztpraxis Hendrik Beecken auf VetStage

Rezidvierende Strangurie & Hämaturie beim 9-jährigen unkastrierten Rüden (American Bully)

erstellt am 17. Oktober 2025

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Einleitung 

Ein unkastrierter Rüde der Rasse American Bully wurde im Verlauf mehrerer Konsultationen wegen wiederkehrender Strangurie und makroskopischer Hämaturie vorgestellt. Zu Beginn wurde eine Harnblasenentzündung diagnostiziert und symptomatisch behandelt. Nach anfänglicher Besserung kam es im weiteren Verlauf zu wiederholten Rückfällen mit zunehmender Schwere der Symptome. Der Hund zeigte zeitweise ein reduziertes Allgemeinbefinden und eine palpatorisch stark gefüllte Harnblase, was auch radiologisch bestätigt werden konnte.

Im späteren Krankheitsverlauf traten zusätzlich klinische Anzeichen einer Prostatahyperplasie auf. Trotz mehrfacher Katheterisierung und Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika kam es jeweils nur zu vorübergehender Besserung, gefolgt von raschen Rezidiven. Angesichts der rezidivierenden Hämaturie, der anhaltenden Blasenretention und des fortschreitenden Krankheitsverlaufs wurde ein Übergangszellkarzinom (ÜZK, urotheliales Karzinom) der Harnblase als wahrscheinlichste Ursache vermutet.

Diagnostischer Rahmen

Im Rahmen der wiederholten Untersuchungen erfolgten klinische und radiologische Kontrollen sowie Harnuntersuchungen. Konkrete mikrobiologische oder zytologische Befunde lagen jedoch nicht vor. Weiterführende diagnostische Verfahren wie Urinkultur, BRAF-Test, Abdomensonographie, kontrastgestützte CT oder zystoskopisch geführte Biopsie wurden aus Kostengründen und aufgrund des reduzierten Allgemeinzustandes des Hundes nicht durchgeführt. Das Fehlen dieser Untersuchungen stellte eine wesentliche Limitation für die Diagnosesicherung und Therapieplanung dar.

Klinische Überlegungen

Bei älteren, unkastrierten Rüden mit Strangurie und Hämaturie kommen verschiedene Ursachen in Betracht, darunter wiederkehrende bakterielle oder sterile Cystitiden, eine benigne Prostatahyperplasie, Harnblasenpolypen oder andere Tumoren der unteren Harnwege. In diesem Fall sprach der wiederholte, therapieresistente Verlauf mit Blasenretention, persistierender Hämaturie und zusätzlicher Prostatavergrößerung klinisch am ehesten für ein lokal fortschreitendes urotheliales Karzinom.

Therapeutischer Ansatz

Behandelt wurde primär symptomatisch durch Katheterisierung zur Entleerung der Blase und durch die Gabe von Entzündungshemmern. Eine dauerhafte Besserung konnte jedoch nicht erzielt werden.
Für bestätigte oder stark verdächtige ÜZK-Fälle sind in der Literatur sowohl pa

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Lea Kim Land, Tierärztin in der Tierärztlichen Praxis Hendrik Beecken

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