Künstliche Intelligenz erobert die Veterinärmedizin
erstellt am 4. Dezember 2025
Von der Lahmheitsanalyse per Smartphone-App bis zur KI-gestützten Augendiagnostik: Wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die tiermedizinische Praxis verändert, beleuchtet unter anderem die Session „Künstliche Intelligenz – Zukunft der Veterinärmedizin?“ mit dem Schwerpunkt Pferd. Doch auch in weiteren Programmbereichen des Leipziger Tierärztekongresses werden Chancen und Herausforderungen bei der Nutzung von KI-Systemen in den Fokus genommen, zum Beispiel zur Überwachung von Tiergesundheit und Tierwohl bei Wiederkäuern und Schweinen oder in der Lebensmittelsicherheit.
„Die KI erobert die Veterinärmedizin schneller, als öffentlich wahrgenommen wird. Zahlreiche Tierärzte haben zum Beispiel bereits eine App auf dem Smartphone, die mithilfe von KI eine Gangbildanalyse zur Lahmheitsuntersuchung bei Pferden nur auf Basis von Handyvideos ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Kerstin Gerlach. Die Fachtierärztin für Radiologie und für Chirurgie im Bereich Bildgebende Diagnostik der Klinik für Pferde der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Associate Member of the European College of Veterinary Diagnostic Imaging (ECVDI) gehört zu den Verantwortlichen der Session „Künstliche Intelligenz – Zukunft der Veterinärmedizin?“ am 15. Januar 2026. „Wir informieren die praktischen Tierärzte über die Funktionsweise von KI und den Stand der Dinge, blicken dabei auch über den Tellerrand. Neben unserem Schwerpunkt Pferd werden Entwicklungen in der Humanmedizin – speziell der gynäkologischen Bildgebung – thematisiert und es wird ein Bogen zur Diagnostik struktureller Gehirnerkrankungen beim Hund geschlagen.“
KI-basierte Apps erleichtern Diagnose
Der Weg von der digitalisierten Lahmheitsuntersuchung zur KI-gestützten Bewegungsanalyse werde beispielsweise von Dr. Vasiliki Katrinaki (Klinik für Pferde, Leipzig) beschrieben, so Prof. Gerlach. „Die Lahmheitsuntersuchung beim Pferd ist ein sehr komplexer Vorgang. Die KI kann die Diagnose durch das Erkennen von Bewegungsmustern bei Hüftabsenkung oder Kopfbewegung und die Bewertung von Asymmetrien inzwischen sehr gut unterstützen. Man lässt das Pferd vortraben, filmt seinen Gang, der Film wird von der KI-basierten App verarbeitet und innerhalb von Minuten kommt die Auswertung. Für die Lahmheitserkennung braucht man deshalb oft keine aufwändigen Sensorsysteme mehr. Heute genügt ein Handy“, beschreibt die Professorin.
Zudem werde Dr. Stephan Gesell-May von der Münchner Tierarztpraxis für Pferdeaugenheilkunde über
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Tirza Berger, Leipziger TierärztekongressEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.
