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Ein Beitrag von  VetStage Interview mit Christin Voß, TGZ am Rothaarsteig,  Tiergesundheitszentrum am Rothaarsteig auf VetStage

Neue Wege gehen: Ganzheitliche Tiermedizin im Tiergesundheitszentrum am Rothaarsteig

erstellt am 27. Juni 2022

Hinweis: VetStage ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Bitte wende dich bei Rückfragen direkt an den Verfasser.

Die ganzheitliche Tiermedizin ist immer mehr auf dem Vormarsch. Die Anfragen von Tierhaltenden nach alternativen Behandlungsmethoden steigt. Schon deshalb wurde es für Christin Voß dringend Zeit deutschlandweit das erste Tiergesundheitszentrum auf die Beine zustellen, in dem Tierärzt:innen, Heilpraktiker:innen und Physiotherapeut:innen ein rundum Versorgungskonzept anbieten. VetStage hat mit Christin Voß, Tierärztin und Praxisinhaberin, über dieses einzigartige Konzept gesprochen. 

„Die hier vereinten Symbiosen sind Deutschlandweit einzigartig.“

Frau Voß, 2013 haben Sie Ihre eigene Praxis gegründet, wieso haben Sie den Weg als selbständige Tierärztin gewählt und wie war das für Sie? 

Der Schritt in die Selbstständigkeit war für mich immer klar, allerdings nicht der Zeitpunkt. Als ich meine Praxis 2013 gründete, waren meine vier Kinder noch recht klein: die Drillinge keine drei Jahre und der Jüngste 19 Monate alt. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt in einer jungen Familie. Aber alles hat sich eben so ergeben ... Glücklicherweise kamen vom ersten Tag an reichlich Patienten und ich hatte alle Hände voll zu tun. Meine Auszubildende und ich arbeiteten nahezu Tag und Nacht. Der stetig wachsende Zulauf an Kunden ermöglichte es mir, mehr Personal einzustellen. Allerdings wurden auch die Räumlichkeiten zunehmend eng. Nachdem die erste Praxis in Kirchhundem aus allen Nähten platzte, gründete ich 2016 eine Zweigstelle in Lennestadt-Altenhundem. Auch hier wurde es durch Platzmangel zunehmend schwierig, alle Patienten so zu versorgen, wie wir es uns wünschten. Dann ergab sich 2021 der glückliche Zufall, uns räumlich erheblich zu erweitern und somit zusätzlich auch neue Wege einzuschlagen: Die Idee des Tiergesundheitszentrums war geboren!

Was war der ausschlaggebende Impuls, hier einen neuen  Weg einzuschlagen und die Praxis zu verändern? 

Ausschlaggebend für das TGZ waren multiple Faktoren. Unter anderem ärgerte ich mich über die Einseitigkeit vieler Kolleg:innen. Alternative Heilmethoden oder ganzheitliche Ansätze werden bis heute oft belächelt, abgetan und die Tierhaltenden mit ihren Patienten oft nicht ernst genommen. Ich bin ein völlig vorurteilsfreier Mensch und versuche jede Meinung oder Idee erst einmal zu verstehen und nachzuvollziehen, bevor ich mir selbst ein Urteil darüber bilde. So kam ich mit vielen Patientenbesitzern ins Gespräch. Sie berichteten von Ihrem Heilpraktiker, der dies und das verschrieben hatte oder von der Ernährungsberaterin im Netz oder vom Physiotherapeuten, der aber ohne Einsicht in Röntgenbilder kein genaues Bild der vorliegenden Krankheit haben konnte. All diese „zusätzlichen“ Therapeut:innen wussten wenig oder nichts über die Krankheitshistorie des Tieres, die Lebensumstände usw. Diese Kommunikationslücken führten in fast allen Fällen unweigerlich dazu, dass die angestrebte Behandlung ihr Ziel nicht erreichen konnte und somit in erster Linie dem Patienten nicht optimal geholfen wurde. Diesen Missstand wollte ich gerne ändern. Auch wenn ich nicht die Homöopathin oder direkte Verfechterin der alternativen Methoden bin, kann ich sie dennoch akzeptieren und hier und da sinnvoll in meine schulmedizinische Behandlung mit einfließen lassen. Unser Zentrum unterscheidet sich von anderen Praxen nicht nur durch das ganzheitliche Konzept – die hier vereinten Symbiosen sind deutschlandweit einzigartig. Hier haben wir sämtliche Spezialist:innen vor Ort und tauschen uns gezielt über jeden Patienten aus. Somit wissen alle im Team, welche Historie der Patient hat, welche Medikamente er einnimmt und warum, wie dessen Röntgenaufnahmen aussehen usw. Dieser Austausch ist essentiell und ermöglicht uns somit eine optimale Versorgung unserer Patienten – weit über die Schulmedizin hinaus.

Im letzten Jahr gab es dann die Metamorphose zum Tiergesundheitszentrum – was kann ich mir hierunter vorstellen? 

Mit meinem Tiergesundheitszentrum möchte ich einen neuen Standard für die Tiermedizin definieren und etablieren. Schon der Empfangsbereich ist großzügig und hell - unsere Klient:innen und Patienten sollen sich wohlfühlen und möglichst entspannt in die Behandlung gehen. Es gibt getrennte Wartebereiche für Hunde und Katzen, sodass auch bei den Tieren der Stress reduziert wird. Unsere Mitarbeitenden bilden sich stetig fort und unsere technische Ausstattung befindet sich auf dem neuesten Stand. 

Wir haben viele Überweisungspatienten und arbeiten auf Klinikniveau mit den Haustierärzt:innen der Umgebung zusammen. Unsere multidisziplinäre Herangehensweise und der Austausch sind uns/mir immens wichtigNeben der klassischen Tierarztpraxis mit vier Behandlungsräumen, Steril-OP und diversen Stationsräumen arbeiten drei Physiotherapeut:innen, eine Heilpraktikerin und eine Ernährungsexpertin für

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