Fachbeitrag
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Wenn Parasiten unseren Hunden das Herz schwer machen

erstellt am 10. Oktober 2022

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Herz-Lungen-Würmer – dahinter verbergen sich recht verschiedene Fadenwürmer (Nematoden), die eine Vorliebe für Herz und Lunge als Zielorgane verbindet. Dennoch wird diesen Erregern in der Differentialdiagnostik respiratorisch-kardiovaskulärer Beschwerden viel zu wenig Beachtung geschenkt. Insbesondere aber bei der Aufarbeitung unspezifisch leistungsinsuffizienter Patienten werden sie häufig vergessen.

Ich sehe was, was du nicht siehst…

Die geografische Ausbreitung der Parasiten und die steigende Zahl von Hunden mit Reise- oder Import-Anamnese, treiben die Prävalenzen von Lungenparasitosen in die Höhe. Da die Infizierten häufig keine oder nur diffuse Allgemeinsymptome zeigen, ist von einer großen Dunkelziffer nicht erkannter Herz- oder Lungenwurm-Träger auszugehen. Dabei sind eine geschickte Wahl von Probenmaterial und Testverfahren, sowie der Zeitpunkt der Testung, genauso entscheidend für die Diagnosestellung, wie die Idee, überhaupt auf Herz-Lungen-Parasiten zu testen!

Kann ich mich bei meinem Hund anstecken?

Eine wichtige Parallele zwischen Herzwürmern (Dirofilaria immitis) und Lungenwürmern (in erster Linie Angiostrongylus vasorum) ist ein obligatorischer Wirtswechsel, der für ihren vollständigen Entwicklungszyklus unverzichtbar ist. Glücklicherweise ist daher eine direkte Haustier-Besitzer-Übertragung unter Umgehung des Zwischenwirtes nicht möglich.

Stechmücken sind lästig – und im Urlaub bedeutsame Krankheitsüberträger!

Für Dirofilarien-Larven ist der Stich des Zwischenwirtes (Culiciden) die Gelegenheit, direkt in den Endwirt zu gelangen. Im Körper des Hundes folgt eine monatelange Wanderung der jugendlichen Herzwürmer durch das Bindegewebe, bis sie schließlich die Lungenarterien erreichen. Dort reifen sie zu adulten Makrofilarien, die etwa ein halbes Jahr nach der Infektion, Mikrofilarien in die Zirkulation freigeben. Diese gehen bei der Blutmahlzeit wieder in eine Stechmücke über.

Schnecken gehören nicht auf den Speiseplan

Lungenwurmlarven erreichen ihren caninen Endwirt über den Verzehr infizierter Zwischenwirte (Mollusken). Für die Parasiten ebenso erfolgreich sind indirekte Wege, wie beispielsweise die Aufnahme paratenischer Wirte (z.B. Amphibien), von mit Schneckenschleim behafteter Pflanzen oder das Trinken aus kontaminierten Pfützen. Nach der Invasion des neuen Wirtes migrieren die Larven in die Lungengefäße. Dort beginnen die geschlechtsreifen Weibchen etwa sechs Wochen nach der Infektion mit der Eiablage. Nach dem Schlupf treten die Larven in die Alveolen ein. Durch den Hustenreiz gelangen sie in den Rachen, werden abgeschluckt und schlussendlich mit dem Kot in die Umwelt ausgeschieden- bereit, um vom nächsten Zwischenwirt aufgenommen zu werden. 

Wann muss ich an Herz-Lungen-Würmer denken?

Der klassische, an verminöser Pneumonie erkrankte Patient wird mit respiratorischen Beschwerden vorgestellt. Eine Leukozytose mit Eosinophilie weist bereits auf eine parasitäre Infektion hin. Typische radiologische Befunde sind eine Vergrößerung des rechten Herzens und eine erhöhte perivaskuläre Lungendichte mit Verlust der baumartigen Gefäßverzweigung in den kaudalen Lungenlappen. Schwere Fälle gehen mit Aszites, Hepatomegalie und Pleuraerguss einher. Finden sich in der Echokardiografie Makrofilarien als parallele Doppelechos im Truncus pulmonaris, drängt sich die Diagnose dem glücklichen Tierarzt förmlich auf. 

Und wann darf ich den Test auf Herz-Lungen-W&uu

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