Fachbeitrag
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Beim Einsatz von Orthesen und Prothesen sind noch viele Fragen offen

erstellt am 15. November 2022

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Als „relativ“ zu betrachten: Hoher Nutzen bei Knieorthesen – wenig Nutzen bei Sprunggelenkorthesen

FORT COLLINS (Biermann) – Der Einsatz von Orthesen und Prothesen nimmt in der Veterinärmedizin zu. Die Forschung zur Bewertung der Wirksamkeit dieser Hilfsmittel und assoziierter Komplikationen ist bei Tierpatienten jedoch noch begrenzt. In einer aktuellen Studie wurden 3 Hauptkomplikationen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Orthesen und Prothesen bei Hunden identifiziert: Hautkomplikationen (Abschürfungen, Haarausfall und wunde Stellen), mechanische Pro­bleme mit der Orthese oder Prothese und mangelnde Akzeptanz des Hilfsmittels durch den Patienten.

Nach Auffassung der Autoren sollten Hundehalter über diese möglichen Komplikationen informiert werden, bevor sie Orthesen oder Prothesen als mögliche Behandlungsoption in Betracht ziehen. Die Wissenschaftler stellen zahlreiche die Aussagekraft der Studie einschränkende Aspekte zur Diskussion. So ist z. B. – obwohl bei der Mehrzahl der Pa­tienten mit Pathologien der Knie- und Karpalgelenke eine klinische Verbesserung fest­gestellt wurde – angesichts des Fehlens einer Kontrollgruppe nicht bekannt, wie viel dieser Verbesserung nachweislich auf die Orthesen zurückzuführen ist.

Die prospektive, klinische Studie schloss 43 Hunde ein, die 12 Monate lang nach dem Anpassen einer Prothese/Orthese beobachtet wurden. Vom Besitzer wahrgenommene Komplikationen, klinische Messinstrumente und objektive Ganganalysen wurden zu verschiedenen Zeitpunkten zur Ergebnismessung verwendet. Die Wissenschaftler teilten die Patienten in 4 Haupt­kategorien ein: Patienten mit einer Karpal­orthese, mit einer Knieorthese, mit einer Sprunggelenkorthese und mit einer Prothese. Insgesamt kam es bei 39/43 Patienten (91 %) zu mindestens 1 Komplikation, während bei 100 % der Prothesenpatienten mindestens 1 Komplikation auftrat. Über mindestens 1 Hautkomplikation wurde bei den folgenden Patientengruppen während der ersten 3 Monate der Anwendung berichtet: 8/14 (58 %) Knieorthesen, 9/10

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