Ovarrest-Syndrom bei der Katze: Rolligkeit trotz Kastration - und nun?
erstellt am 22. Dezember 2022
Lautes Miauen, starkes Nähebedürfnis und vermehrtes Reiben an Gegenständen trotz Kastration? Rolligkeitssymptome nach einer Ovarektomie (OE) oder Ovariohysterektomie (OHE) stellen immer ein Indiz für östrogenproduzierendes Ovargewebe dar!
Im Zuge einer OE oder OHE kann - aus welchen Gründen auch immer - ovarielles Gewebe intraabdominal verbleiben. Obwohl das Ovarrest-Syndrom der Katze vergleichbar mit dem des Hundes ist, gibt es einige Unterschiede zwischen den Tierarten in der Diagnostik zu beachten.
Bestimmung des ovariellen Funktionsstatus mittels Rolligkeitsintervall
Katzen haben (meist) eine induzierte Ovulation. Während eines anovulatorischen Zyklus kann das Intervall zwischen zwei Rolligkeiten wenige Tage betragen. Bei einer Pseudogravidität (nach Coitus-induzierter oder spontaner Ovulation) beträgt das Intervall dagegen 5-6 Wochen. Ist die Katze dauerrollig, ist dies gewöhnlich die Folge eines zystisch oder tumorös entarteten Ovarrestgewebes mit anhaltender Östrogensekretion.
Nicht ein und dasselbe: Klinische Symptomatik nach OE und OHE
Wurde lediglich eine OE vorgenommen, kann ein endokrin aktiver Ovarrest Uteropathien (Endometritis, Muco- oder Pyometra) bedingen und auf diese Weise klinisch sichtbar werden. Das Auftreten von Vaginalausfluss ist abhängig vom Vorhandensein des Uterus und entfällt somit bei den Katzen, bei denen eine Ovariohysterektomie durchgeführt wurde. Sollte ein Uterusstumpf vorhanden sein, besteht das Risiko einer Stumpfpyometra. Die Zeitspanne zwischen der Entfernung der Ovarien und dem Auftreten einer solchen Symptomatik ist sehr variabel - häufig ist dies erst nach Monaten oder gar Jahren der Fall.
Die Vaginalzytologie: Auch bei der Katze ein wertvolles Diagnostikum
Die Vaginalzytologie ist eine einfache, nicht invasive Untersuchungsmethode, die bei rolligen oder dauerrolligen Katzen bei Verdacht auf ein Ovarrest-Syndrom zum Einsatz kommen kann.
Die abgeschilferten Vaginalepithelzellen reflektieren den hormonellen Status der Katze. Ausschließlich Basalzellen sind bei vollständig kastrierten Katzen oder intakten Katzen im Anöstrus zu finden. Die Präsenz von Superfizialzellen allein oder in Kombination mit Intermediärzellen sowie ggf. wenigen Parabasalzellen zeigt eine Ak
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