Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Dr. med. vet. Matthias Johannes Rettig, Tierklinik Maischeiderland GmbH,  VetGruppen Deutschland GmbH auf VetStage

Griffelbeinbruch - Was ist das Griffelbein eigentlich?

erstellt am 22. Juli 2024

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Die Griffelbeine sind dünne, längliche Knochen, die sich an der Rückseite des Röhrbeins eines jeden Beins befinden. Insgesamt hat jedes Pferd also acht Griffelbeine. Ursprünglich waren die Griffelbeine die zweite und vierte Zehe des Pferdes, die sich im Laufe der Evolution immer weiter zurückgebildet haben. Dadurch haben die Griffelbeine zwar nur noch eine stützende Funktion für die oberhalb aufliegenden Knochen und zum Ansatz von Bändern, sind aufgrund ihrer dünnen Form jedoch besonders anfällig für Frakturen.

Wie kommt es zu einem Griffelbeinbruch?

Häufig entstehen Griffelbeinbrüche auf der Weide. Durch den Schlag eines anderen Pferdes, infolge von Stürzen, stolpern oder Unebenheiten im Boden kann es zu einem Bruch kommen. Auch das Anschlagen des Beins an eine feste Stange beim Wälzen oder durch ‚Streichen‘ mit dem eigenen Bein kann es zum Bruch kommen. Aber auch übermäßige Belastung durch zu hartes Training oder fehlendes/zu kurzes Aufwärmen stellt einer Gefahr für die Griffelbeine dar.

Symptome

Die Symptome eines Griffelbeinbruchs lassen nicht immer auf einen solchen schließen, da sie auch für eine Vielzahl an anderen Erkrankungen in Frage kommen.

So können bei einem gedeckten Bruch Schmerzhaftigkeit und Schwellung am betroffenen Bein auftreten. Gelegentlich gehen die Pferde auch lahm oder zeigen Taktunreinheit. Ein offener Bruch hingegen ist eindeutiger zu erkennen, da eine offene Wunde an der betroffenen Stelle vorliegt und evtl. der Knochen sichtbar ist. Ist dies der Fall, sollte umgehend ein Tierarzt verständigt werden. Neben starken Schmerzen, unter denen das Pferd leiden kann, besteht bei einem offenen Bruch eine große Infektionsgefahr. Durch die offene Stelle können Dreck und Keime in die Wunde gelangen und dort zu einer Entzündung und Infektion führen.

Behandlung

Besteht der Verdacht auf einen Griffelbeinbruch, kann dieser anhand einer Röntgenaufnahme bestätigt oder ausgeschlossen werden. Auf einem Röntgenbild ist ein Bruch gut sichtbar. Auch wenn ein Griffelbeinbruch für das Pferd zwar schmerzhaft ist, ist dieser gut zu behandeln und die Chancen einer vollständigen Heilung sind äußerst gut. Zur Behandlung stehen dann zwei Optionen zur Verfügung: eine konservative oder operative Therapie.

Bei der konservativen Therapie ist strikte Boxenruhe über mehrere Wochen notwendig. Diese Form der Behandlung ist jedoch nur dann möglich, wenn es sich um einen gedeckten Bruch handelt, keine Knochenzubildungen entstanden sind und das abgebrochene Knochenfragment auch nicht ‚w

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Autor:innen

Dr. med. vet. Matthias Johannes Rettig, Tierklinik Maischeiderland GmbH

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