Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Romina Rieger ,  Tiermedizinische Fachakademie auf VetStage

Diagnostisches Potenzial der transthorakalen Feinnadelaspiration: Retrospektive Befundanalyse bei bakterieller Pneumonie bei Hund und Katze

erstellt am 7. April 2025

Hinweis: Die Rechte für diesen Inhalt liegen bei VetStage oder wurden uns zur Verfügung gestellt. Bildquelle: Shutterstock.com

Die Diagnose bakterieller Pneumonien bei Hund und Katze stellt eine wiederkehrende Herausforderung in der Kleintiermedizin dar – insbesondere bei kritisch erkrankten Patienten, bei denen invasive Verfahren mit erhöhtem Risiko verbunden sind. Die transthorakale Feinnadelaspiration (TFNA) bietet eine vergleichsweise wenig belastende diagnostische Methode, um gezielt Proben aus veränderten Lungenarealen zu gewinnen.

Im Rahmen dieser retrospektiven Analyse wurden zytologische und mikrobiologische Befunde von TFNA-Proben bei Hunden und Katzen mit bakterieller Pneumonie ausgewertet. Ziel war es, die diagnostische Aussagekraft der Methode zu beurteilen und mögliche klinische Implikationen für die Praxis abzuleiten. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zum Einsatz der TFNA als Ergänzung zur konventionellen Diagnostik – insbesondere im Hinblick auf den Nachweis von Erregern und die Auswahl einer gezielten antibiotischen Therapie.

Hintergrund und Krankheitsbild

Bakterielle Pneumonien zählen zu den häufigeren Erkrankungen der unteren Atemwege bei Hund und Katze – und sind oft mit deutlichen klinischen Symptomen wie Husten, Fieber, Dyspnoe und Leistungsabfall verbunden. Die Ursachen können vielfältig sein: Aspiration, Sekundärinfektionen, immunbedingte Schwächen oder Fremdkörperaspirationen. Eine frühzeitige und gezielte Diagnostik ist essenziell, da unbehandelte bakterielle Infektionen rasch zu schweren, teils lebensbedrohlichen Verläufen führen können.

In der tierärztlichen Praxis wird die Diagnose meist durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung, bildgebender Diagnostik und invasiven Techniken wie der bronchoalveolären Lavage (BAL) oder transtrachealen Spülung gestellt. Diese Verfahren bieten zwar eine gute diagnostische Tiefe, sind jedoch häufig mit einer Allgemeinanästhesie sowie mit zusätzlichem personellem und zeitlichem Aufwand verbunden – beispielsweise durch die notwendige Vorbereitung, Überwachung während der Narkose und eine aufwendigere Nachsorge. Gerade bei instabilen oder kritisch kranken Patienten kann das die Durchführung erheblich erschweren oder sogar unmöglich machen.

Hier setzt die transthorakale Feinnadelaspiration (TFNA) an: Sie erlaubt die gezielte Probenentnahme direkt aus radiologisch auffälligen Lungenarealen – häufig ohne Narkose. Die Technik wird bislang vor allem in spezialisierten Einrichtungen genutzt, bietet jedoch auch für die allgemeine Kleintierpraxis interessante Potenziale.

Ziel der Studie und Methodik

Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Aussagekraft der transthorakalen Feinnadelaspiration (TFNA) als diagnostisches Verfahren bei bakterieller Pneumonie zu bewerten. Dabei lag der Fokus auf dem Abgleich zytologischer Befunde mit den Ergebnissen bakteriologischer Kulturen und Antibiotika-Empfindlichkeitstests. Untersucht wurde, inwieweit die TFNA geeignet ist, bakteriell bedingte Pneumonien zuverlässig zu erkennen und eine gezielte antimikrobielle Therapie zu unterstützen.

Insgesamt wurden die Daten von 14 Hunden (darunter ein Patient mit zwei separaten Pneumonie-Episoden) und zwei Katzen ausgewertet, bei denen zwischen 2009 und 2021 eine bakterielle Pneumonie diagnostiziert und mitt

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Romina Rieger

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