Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Tiergesundheitszentrum Grußendorf ,  Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken e.V. auf VetStage

Falxmeningeom bei einer Katze

erstellt am 10. November 2025

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Einleitung

Dieser Fallbericht beschreibt den klinischen Verlauf einer 9-jährigen Britisch-Kurzhaar-Katze, die mit fortschreitenden Koordinations- und Bewegungsstörungen vorgestellt wurde. Nach umfassender neurologischer und bildgebender Diagnostik wurde ein Falxmeningeom diagnostiziert und chirurgisch entfernt. Der Fall verdeutlicht die Bedeutung frühzeitiger neurodiagnostischer Abklärungen bei felinen Patient:innen mit ataktischen Symptomen.

Symptomatik

Laut Besitzerin bestanden seit etwa eineinhalb Wochen motorische Auffälligkeiten. Zunächst zeigte die Katze Abwehrverhalten beim Streicheln (Fauchen), anschließend entwickelte sich ein torkelndes Gangbild, vorwiegend der Hintergliedmaßen.

Innerhalb von drei Wochen verschlechterte sich der Zustand deutlich: Die Katze war apathisch, konnte sich nur mühsam aufrichten und benötigte Unterstützung beim Aufsuchen des Katzenklos. Beim Hineinsetzen erfolgte die spontane Abgabe von Kot und Urin.

Vorerkrankungen umfassten eine Pankreatitis, ansonsten galt die Katze als gesund.

Diagnostik

Bei der klinischen Untersuchung präsentierte sich die Katze in reduziertem Allgemeinbefinden, mit asymmetrischer Ataxie. Die Bewegungsstörungen betrafen vor allem die Hintergliedmaßen. Die Propriozeption der Hintergliedmaßen war deutlich verzögert und die posturale Reaktionen vermindert. Eine deutliche Schmerzäußerung beim Anfassen des Rückens oder der Flankenregion war vorhanden.

Das Bewusstsein war klar, die Vitalparameter lagen im physiologischen Bereich. Hinweise auf periphere Ursachen oder orthopädische Schmerzquellen ergaben sich nicht, wodurch ein zentralnervöses Geschehen wahrscheinlich wurde.

Das Blutbild sowie die klinisch-chemischen Parameter lagen im Referenzbereich und schlossen somit metabolische Ursachen aus.

Die initiale klinisch-neurologische Untersuchung deutete auf eine supratentorielle Läsion hin. Nach Stabilisierung und Ausschluss metabolischer Ursachen erfolgte die weiterführende Bildgebung.

Computertomographie (CT) des Schädels

Im CT des Kopfes zeigte sich eine raumfordernde, homogene, gut begrenzte Masse entlang der Falx cerebri. Die Läsion verursachte eine Kompression der benachbarten kortikalen Areale und einen leichten Mittellinienversatz. Das Erscheinungsbild war vereinbar mit einem Falxmeningeom, einem häufigen intrakraniellen Tumor bei Katzen. Eine zusätzliche Liquoruntersuchung wurde aufgrund der eindeutigen Bildbefunde nicht durchgeführt.

Hintergrundwissen

Meningeome sind die häufigsten primären intrakraniellen Tumoren bei Katzen und entstehen aus den Arachnoidalzellen der Meningen. Sie zeigen meist ein langsames, expansives Wachstum und treten bevorzugt im Bereich der Falx cerebri oder des Tentoriums auf.

Das Falxmeningeom wächst entlang der mittleren Falx cerebri und kann durch Kompression der zerebralen Hemisphären zu Ataxie, Verhaltensänderungen, epileptischen Anfällen oder Paresen führen.

Im Gegensatz zum Hund sind feline Meningeome größtenteils gut abgrenzbar und chirurgisch vollständig resezierbar.

Die Prognose ist bei vollständiger Entfernung und fehlender Infiltration überwiegend günstig. Dennoch sind regelmäßige Kontro

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Tiergesundheitszentrum Grußendorf

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