Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Tierklinik Dr. Trillig,  Tierklinik Dr. Trillig Obertshausen auf VetStage

Hämangiosarkom bei einem Chihuahua mit multiplen Organmanifestationen

erstellt am 24. Oktober 2025

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Einleitung

Eine 8 Jahre und 4 Monate alte Chihuahua-Hündin wurde mit einer progredienten Umfangsvermehrung im Halsbereich sowie allgemeiner Schwäche und Müdigkeit vorgestellt. Die interdisziplinäre Abklärung führte schließlich zur Diagnose eines Hämangiosarkoms mit multipler Organbeteiligung.

Symptomatik

Die Hündin zeigte sich zunehmend müde und schwach. In der Anamnese wurde klar, dass die Umfangsvermehrung bereits seit mehreren Wochen gewachsen war und vom Haustierarzt vorbehandelt wurde. Bei Vorstellung in unserer Klinik hatte die Umfangsvermehrung circa die Größe eines Hühnereis und die Hündin zeigte eine deutliche Schmerzreaktion bei Berührung. Zudem kam es gelegentlich zu Rückwärtsniesen.

Die Patientin war bislang gesund, mit unauffälliger Anamnese und normalem Appetit.

Diagnostik

Die weiterführende Diagnostik erfolgte in mehreren Schritten und umfasste klinische, bildgebende, laborchemische und zytologische Untersuchungen.

Klinische Untersuchung

Bei der allgemeinen Untersuchung zeigte die Hündin ein leicht reduziertes Allgemeinbefinden. Die Schleimhäute waren blass-rosig, die Herz- und Atemfrequenz lagen im Referenzbereich, die Körpertemperatur war normal. Palpatorisch fiel eine weiche, jedoch druckempfindliche Umfangsvermehrung im ventrolateralen Halsbereich auf.

Orthopädische und neurologische Untersuchungen ergaben keine Auffälligkeiten, wodurch muskuloskelettale oder neurogene Ursachen für die beobachtete Schwäche als unwahrscheinlich erachtet wurden.

Laboruntersuchung

Im Rahmen des geriatrischen Blutprofils zeigten sich in der Hämatologie eine geringgradige Thrombozytopenie, sowie leicht erniedrigte Werte für Retikulozyten-Hämoglobin, MCH und MCHC. Diese Befunde deuteten auf eine hypochrome, nicht regenerative Anämie hin, wie sie im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen oder Neoplasien häufig beobachtet wird.

Die Blutchemie (einschließlich Leber- und Nierenparameter, Elektrolyte und Gesamtprotein) zeigte keine pathologischen Abweichungen. Das geriatrische Screening ergab ansonsten keine weiteren Hinweise auf Organinsuffizienzen.

Aufgrund der deutlichen klinischen Symptomatik wurden weitere Schritte eingeleitet, um Neoplasien aus- oder einschließen zu können.

Röntgenuntersuchung des Thorax

Zur Beurteilung möglicher thorakaler Neoplasien oder Metastasen sowie der kardialen Silhouette wurde eine Thoraxaufnahme in zwei Ebenen angefertigt. Das Lungenparenchym zeigte ein broncho-interstitielles Muster mit alveolären Komponenten (s. Bild), was auf einen entzündlichen oder neoplastischen Prozess hindeuten konnte.

Der Vertebral Heart Score (VHS) wurde mit 10,2 bestimmt und lag damit am oberen Rand des Normbereichs. Hinweise auf pulmonale Metastasen oder Pleuraergüsse ergaben sich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Echokardiographie

Im Rahmen der kardiologischen Abklärung zeigte sich eine physiologische Herzfunktion ohne Hinweise auf Klappeninsuffizienzen oder Myokardveränderungen. An der Herzbasis war jedoch ein kleiner, rundlicher Knoten erkennbar, der als potenziell metastatische oder primärneoplastische Veränderung eingestuft wurde.

Abdomensonographie

Die sonographische Untersuchung des Abdomens ergab eine in der Struktur inhomogene Milz mit mehreren hypoechogenen Arealen. Die Befunde wurden als Splenopathie interpretiert, wobei Neoplasie, Hämatom oder noduläre Hyperplasie als Differenzialdiagnosen in Betracht kamen.

Die Leber zeigte eine unregelmäßige Parenchymstruktur mit einzelnen hypoechogenen Knoten, was eine Hepathopathie nahelegte. Hier bestanden Differenzialdiagnosen wie noduläre Hyperplasie, Neoplasie oder Abszessbildung.

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Tierklinik Dr. Trillig

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