Fallbeispiel
Ein Beitrag von  Laura Geistaller, Social Media Beauftragte TFA im Mitteldeutschen Kompetenzzentrum für Kleintiere (MKK Leipzig),  Verbund Unabhängiger Kleintierkliniken e.V. auf VetStage

Intrakranielles Meningiom bei einem 14-jährigen Kater

erstellt am 10. November 2025

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Einleitung

Meningiome sind die häufigsten primären Hirntumore bei Katzen. Sie gehen von den Hirnhäuten aus, wachsen meist langsam und sind histologisch häufig als gutartig einzuschätzen. Aufgrund ihres raumfordernden Wachstums können sie jedoch durch Kompression des umliegenden Hirngewebes erhebliche neurologische Symptome verursachen. Der folgende Fall beschreibt den 14-jährigen Kater Ivo, bei dem ein Meningiom im Bereich des hinteren Großhirns diagnostiziert und erfolgreich chirurgisch entfernt wurde.

Anamnese

Der kastrierte Europäisch Kurzhaar-Kater Ivo wurde mit einer mehrwöchigen Anamnese neurologischer Auffälligkeiten vorgestellt. Die Besitzer berichteten über einen unsicheren Gang, eine auffallende Desorientierung, vermindertes Reaktionsvermögen sowie ein abnormes Verhalten, bei dem der Kater seinen Kopf gegen Wände oder andere Gegenstände presste. Zusätzlich bestanden Inappetenz sowie eine reduzierte Wasseraufnahme, was zu einem sichtbaren Gewichtsverlust bei Ivo geführt hatte. Eine bekannte systemische Hypertonie (bis 190 mmHg), behandelt mit Imidapril, war anamnestisch dokumentiert.

Klinische Untersuchung

Die allgemeine klinische Untersuchung ergab einen leicht reduzierten Allgemeinzustand. Es konnte ein Gewichtsverlust von 1 Kilogramm in 2 Monaten festgestellt werden. Neurologisch zeigte sich eine Bewusstseinseintrübung, auffälliges Kopfpressen, eine propriozeptive Ataxie sowie Haltungs- und Stellreaktionsdefizite in allen vier Gliedmaßen. Die neurologischen Defizite lokalisierten sich diffus auf das Großhirn.

Diagnostik

Differentialdiagnostisch wurden intrakranielle Raumforderungen (Neoplasien) sowie entzündliche Prozesse in Erwägung gezogen.

Zur weiterführenden Diagnostik wurde eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfes durchgeführt, die eine solitäre, extraaxiale, von den Hirnhäuten ausgehende Masse im Bereich der Okzipitallappen mit deutlicher Kompression des angrenzenden Parenchyms zeigte. Das Signalverhalten war vereinbar mit einem Meningiom. Bei einem anschließenden systemischen Staging wurden keine anderen Organveränderungen festgestellt.

Therapie

Nach eingehender Beratung über die Prognose und mögliche Therapieoptionen entschieden sich die Besitzer für eine chirurgische Entfernung des Tumors.

Unter Allgemeinanästhesie wurde der Kater in Bauchlage auf einem Vakuumkissen gelagert. Nach medianem Hautschnitt von der Orbita bis zur Protuberantia occipitalis erfolgte die Präparation des M. temporalis nach ventral. Über einen rostro-tentorialen Zugang wurde die Schädelkalotte eröffnet, die Dura inzidiert und die Raumforderung chirurgisch unter Verwendung eines Ultraschall-Aspirators (Sonopet) vollständig reseziert. Anschließend erfolgte eine sorgfälti

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Laura Geistaller, Social Media Beauftragte TFA im Mitteldeutschen Kompetenzzentrum für Kleintiere (MKK Leipzig)

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