Rocky rockt das – Retrobulbäres Meningiom mit chondroid-ossärer Metaplasie bei einem Rottweiler
erstellt am 11. November 2025
Einleitung
Der sechsjährige Rottweiler Rocky wurde im Fachzentrum für Kleintiermedizin am Chemnitz Center aufgrund eines seit mehreren Wochen bestehenden Nickhautvorfalls vorgestellt. Abgesehen von dieser Auffälligkeit war Rocky bei gutem Allgemeinbefinden und zeigte keine Verhaltensänderungen.
Klinische Untersuchung
Bei der ophthalmologischen Untersuchung zeigte Rocky einen geringgradigen Strabismus, eingeschränkte okuläre Beweglichkeit sowie eine erhöhte Retropulsion des Bulbus. Weitere Veränderungen an Hornhaut, Linse oder Retina waren nicht feststellbar. Die klinische Untersuchung ergab keine weiteren Veränderungen.as Allgemeinbefinden war unauffällig.
Diagnostik
Im Ultraschall des Auges zeigte sich der Retrobulbärraum
hyperreflexiv und inhomogen, mit deutlicher Impression der
posterioren Bulbuswand – ein Hinweis auf eine raumfordernde
Struktur.
Die weiterführende Computertomografie (CT) bestätigte eine große,
teils verknöcherte retrobulbäre Masse ohne Invasion der
angrenzenden Knochen, jedoch mit einem vergrößerten Lymphknoten auf
der gleichen Halsseite.
Im Rahmen des onkologischen Stagings wurde zudem eine normotensive, nicht-proteinurische, zystische Nephropathie (IRIS-Stadium 2) festgestellt. Andere Organsysteme zeigten keine Auffälligkeiten.
Eine CT-gestützte, transorale retrobulbäre Biopsie ergab zunächst ein Sarkom unklarer Spezifizierung, wodurch eine eindeutige Prognose zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war.
Hintergrundwissen
Retrobulbäre Raumforderungen beim Hund können aus
unterschiedlichsten Gewebetypen entstehen, darunter mesenchymale,
epitheliale und neuroektodermale Ursprünge. Zu den häufigsten
Tumoren zählen Meningiome, Neoplasien der Speicheldrüsen, Sarkome
sowie Lymphome. Retrobulbäre Tumoren sind bei Hunden
vergleichsweise selten. Typische klinische Leitsymptome sind
Exophthalmus, Nickhautvorfall, eingeschränkte Bulbusbeweglichkeit,
Strabismus, Retropulsionsverlust und Schmerzen beim Öffnen des
Maules. Die bildgebende Diagnostik mittels Ultraschall, CT
oder MRT ist entscheidend, um die Ausdehnung und den Ursprung der
Läsion zu beurteilen. Meningiome zeigen häufig eine homogene oder
gemischt echoreiche Struktur mit partiellen Verkalkungen.
Therapie und Verlauf
Nach ausführlicher Aufklärung der Besitzer wurde die chirurgische Entfernung des Tumors unter Allgemeinanästhesie durchgeführt. Über einen lateralen Halszugang wurde zunächst der vergrößerte Lymphonodus cervicalis profundus medialis entnommen und die Arteria carotis interna vorübergehend ligiert, um Blutverluste während der anschließenden Orbita-Exenteration zu minimieren.
Zur vollständigen Tumorfreilegung wurde etwa die Hälfte des Margo supraorbitalis aus dem Os frontale entfernt. Der etwa golfballgroße
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Themengebiete
Autor:innen
Dr. Theresa Eulitz, Fachzentrum für Kleintiermedzin am Chemnitz CenterEin interessanter Beitrag. Teile ihn jetzt mit deinem Netzwerk.
