Vektorübertragene Erkrankungen beim Hund: Neue Erkenntnisse zur Verbreitungssituation

erstellt am 16. August 2022

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Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Tierarztpraxis an der Waldau - Dr. Tanja Richter,  Tierarztpraxis an der Waldau - Dr. Tanja Richter auf VetStage
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Neue, aktuelle Studienergebnisse können ab sofort Tierärzt:innen bei ihren Entscheidungen über das Screening auf Canine Vector Borne Diseases (CVBD) unterstützen und die Prävention und Erkennung dieser wichtigen, teils zoonotischen Krankheiten verbessern. Der Schutz vor Infektionserregern ist seit langem in jeder Kleintierpraxis an der Tagesordnung. Dabei haben besonders durch Vektoren übertragene Erkrankungen beim Hund an Bedeutung gewonnen. 

Die Überwachung von CVBD-Infektionen in Europa wird häufig von einzelnen Ländern durchgeführt. Doch wie sieht die Situation in ganz Europa aus? Eine aktuelle Studie hat die Daten der einzelnen Länder zusammengetragen und kartiert, um die Verteilung und Seropositivität von Hunden zu ermitteln, die von 2016 bis 2020 auf ausgewählte CVBDs (Anaplasma spp., Ehrlichia spp., Borrelia burgdorferi, Leishmania spp. und Dirofilaria immitis) getestet wurden.

Mehr Tests - weniger positive Testergebnisse

Innerhalb des fünfjährigen Untersuchungszeitraumes kamen so insgesamt 404.617 Proben aus 35 Ländern zusammen, die über einer Million Testergebnisse entsprechen. 

Während des Studienzeitraums stieg die Gesamtzahl der durchgeführten Tests für jeden Erreger um den Faktor 1,7 bis 2,5. Gleichzeitig war von 2016-2020 ein prozentualer Rückgang der positiven Ergebnisse zu verzeichnen: 

Leishmania spp.: 13,9 % auf 9,4 % 

Anaplasma spp.: 7,3 % auf 5,3 %

Ehrlichia spp.: 4,3 % auf 3,4 % 

Borrelia burgdorferi: 3,3 % auf 2,4 % 

Dirofilaria immitis: 2,7 % auf 1,9 % 

Ko-Infektionen traten insgesamt relativ selten auf - dennoch häufiger als erwartet. Der höchste Prozentsatz an Ko-Positivität wurde für Ehrlichia spp. und Leishmania spp. (1,44 %), Anaplasma spp. und Ehrlichia spp. (0,81 %) sowie Anaplasma spp. und Leishmania spp. (0,78 %) festgestellt. Es zeigt sich, dass bei Hunden, die auf einen Erreger positiv getestet wurden, auch ein Test auf andere CVBD-Erreger sinnvoll sein kann. 

Der zunehmende Einsatz wirksamer Präventivmittel, routinemäßige Untersuchungen und vorbeugende Behandlungen bei Tieren ohne klinische Krankheitsanzeichen - Veränderungen im Testverhalten und ein verstärktes Screening sind möglicherweise für die steigende Anzahl von Testergebnissen und die abnehmende Testpositivität verantwortlich. 

Deutliche regionale Unterschiede 

Dies wird umso wichtiger, als dass die Bedeutung der CVBDs steigt: Veränderungen des Klimas und der Landnutzung haben sich auf die

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Tierarztpraxis an der Waldau - Dr. Tanja Richter

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