Fachbeitrag
Ein Beitrag von  Tagestierklinik Rosenheim,  Tages-Tierklinik Rosenheim auf VetStage

Xylitvergiftung bei Hund und Katze- immer noch viel zu häufig

erstellt am 22. Dezember 2022

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Xylit - was ist das nochmal? Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, auch bekannt unter den Namen Xylitol oder Birkenzucker. Zum Einsatz kommt Xylit meist in Kaugummis, Kuchen, Schokolade oder Bonbons, aber auch in Medikamenten wie Hustensaft und Zahnpflegeprodukten wie Mundspülungen. In den letzten Jahren erfreute sich der Stoff immer größerer Beliebtheit aufgrund des niedrigen glykämischen Index’, welcher besonders für Diabetiker:innen und Anhänger:innen von Low-Carb-Diäten interessant ist. Außerdem soll er positive Eigenschaften für die Zahngesundheit aufweisen. 

Wie der Name und die Verwendung als Zuckerersatz vermuten lassen, ist der Stoff sehr süß und daher sehr beliebt bei Hunden. So attraktiv der Geschmack auch sein mag, mindestens genauso giftig ist Xylit für Hunde. Wenige Gramm der Substanz reichen aus, um einen letalen Verlauf hervorzurufen. Während die möglichen Gefahren durch eine Vergiftung durch die Theobromin enthaltende Schokolade meist überschätzt werden, ist im Gegensatz dazu das Risiko, das die Aufnahme von Xylit für Hunde birgt, bei den meisten Hundebesitzer:innen unbekannt und dadurch umso gefährlicher für Hunde.

Symptome der Xylitvergiftung

Eine Xylitvergiftung äußert sich anhand typischer Vergiftungsanzeichen wie Schwäche, Emesis, fehlende Ansprechbarkeit, schwankender Gang, Zittern, Krämpfe, bis hin zum Koma. Im weiteren Verlauf kann es außerdem zu einem Ikterus und Gerinnungsstörungen kommen, die einen schweren Leberschaden anzeigen.

Durch die sechs Mal höhere Insulinausschüttung aus dem Pankreas im Vergleich zu der gleichen aufgenommenen Menge Zucker kommt es bei der Aufnahme von Xylit zu einem rasanten Abfall des Blutzuckerspiegels und somit zu einer lebensbedrohlichen Hypoglykämie (Rückert 2021). Diese kann sehr schnell eintreten, denn unbehandelt kann die Unterzuckerung innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod führen. Neben der Hypoglykämie können im Labor auch noch eine Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Thrombozytopenie, Hyperbilirubinämie und erhöhte Leberenzymaktivität festgestellt werden.

Die Dosis macht das Gift

Die Weisheit, dass die Dosis das Gift ausmache, stimmt auch im Falle der Xylitvergiftung. Je höher die aufgenommene Dosis, desto höher die Wahrscheinlichkeit für eine nachfolgende Leberinsuffizienz oder den Tod durch die Hypoglykämie. Konkret bedeute

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Tagestierklinik Rosenheim

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